Es ist Tihar, jenes Fest was nach Dashain zu einem der wichtigsten Feste gehört. Während Dashain den Stellenwert unseres Weihnachten hat, ist Tihar etwas wie Weihnachten. Die Häuser sind geschmückt mit Lichterketten und Kerzen stehen am Eingang, deshalb nennt man es auch das Lichterfest.
Begonnen hat es gestern. Zu Tihar werden verschiedene Tiere geehrt. Gestern die Krähen. Sie sind Symbol des Totes und sollen somit milde gestimmt werden. Heute waren die Hunde im Fokus. Alle haben heute Tikkas, Mallas und natürlich besondere Leckerlis erhalten. So auch „unser“ Dalle, der schon am Morgen bei Shriman nach Biskuits gebettelt hatte und natürlcih von uns seinen Tikka bekommen hat. Dalle lebt vor unserem Haus und wird von den verschiedensten Bewohnern rings herum gefüttert und auch mal verartztet, wenn er krank ist. Dalle lässt keinen, den er nicht kennt, auf unseren Hof und so ist er unser Beschützer.
Wie hier zu sehen, war Dalle am Morgen beim Kekse erbetteln noch recht munter, jedoch Nachmittags total ko.
Morgen hingegen ist Laxmi Puja. Laxmi ist die Göttin des Wohlstandes und ihr wird gehuldigt, dass auch ja immer ausreichend finanzielle Mittel in der Familie sind. Ich freue mich auf morgen, alles wird am Abend erleuchtet sein und die Menschen hier werden wunderschöne Rangolis vor ihre Häuser malen.
Überhaupt liebe ich diese Zeit. Man merkt schon das die Leute anders drauf sind. Doch nicht nach der Suche eines ultimativen Geschenkes laufen sie durch die Läden, sondern um all die Dinge zu kaufen die, auch vor allem morgen, benötigt werden. Wie kleine Diyos (Kerzen), Mallas, Süssigkeiten und vieles mehr. Es ist die Stimmung die alles so angenehm machen. Die Hektik ist etwas gewichen und in Ruhe bereiten sich die Leute auf das fest vor.
Shriman und ich sitzen in einem, von aussen, beleuchteten Haus. In unserer Wohnung stehen überall Lichter und zum ersten mal haben wir unsere Gasheizung an, denn am Abend ist es schon empfindlich kalt. Gemütlicher kann es kaum sein.
Es ist warm in der Wohnung, wir haben reichlich von Allem, uns geht es gut. Ich fühle mich gerade Sau wohl und nichts (außer Familie und Freunde in Deutschland) fehlt mir. Unsere Agentur läuft gut, ich kann das Leben so leben wie ich es mir im Moment vorstelle. So muss ich mir morgen von Laxmi wohl eher kein Wohlstand erbeten, sondern einfach nur hoffen das es so bleibt wie es gerade ist.
Happy Tihar aus Kathmandu
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