Wie ein Kellerkind, eher ein Ausdruck aus meinen Kindertagen, kam ich mir die letzten Wochen vor. Aber heute beginne ich wieder aus den Tiefen des Alltages ins helle Licht zu steigen.
Vier Wochen extrem anstrengendes Leben. Was bestand aus: der Arbeit von 6 Tagen je Woche und der Arbeit nach der Arbeit.
Diese über 80 beschriebenen Seiten, raubten mir die letzten Wochen, zum einen Schlaf, normales Leben und Ruhe. UNSER KATALOG.
Und heute ist er fertig geworden. Ein paar kleine Verbesserungen noch, aber das ist ganz relaxt machbar. Heute ging per Mail alles zum Grafiker. Nach ein paar Tagen kommt die Endkontrolle, dann bekommen wir unseren Vorabdruck und hoffen es ist wie wir uns das vorstellen. Wobei jetzt Shriman der ist, der da viel strenger zu Gange geht als ich. Dann geht’s in den Druck und kann verteilt werden.
Niemals hätte ich gedacht des dies mit sooooooo viel Arbeit verbunden ist. Doch Shriman wurde immer kreativer und lies sich Seitenweise neue Touren einfallen. Stichpunktartig legte er mir Seite für Seite auf den Schreibtisch, von dem ich dachte ich werde ihn nie wieder verlassen können.
15 bis 16 Stunden Tage waren keine Seltenheit. Inklusive meines Jobs, der mir Geld bringt, versteht sich. Worte wie – Tour, gehen, wandern, Flug, gigantisch, Berge usw bestimmten meinen Alltag. Man denkt: schreibst paar Zeilen dazu, suchst paar Fotos fertig! Ja, wie gesagt, man denkt. Da müssen Touren exakt formuliert werden. Bei vielen Tagen gleichen sich die ersten Tage. Da kann man nicht kopieren und immer das gleich schreiben. Liest sich ja langweilig. Also: umformulieren, Synonyme finden usw. Bilder müssen passen. Ich bin da ganz penibel. Überlegungen bei der Rechtschreibung. Kommt vor dem – oder – nun ein Komma oder nicht? Duden fragen. (Schule ist lange her 😉 ) Und doch, denke ich, werden sich Fehler eingeschlichen haben.
Dazu noch Shrimans Gemurmel, wenn er mal wieder Fehler gefunden hatte ;). Die meiste Arbeit lag natürlich bei mir. Mein Deutsch ist nun mal besser. Wäre ja schlimm, wenn nicht. Doch er fand immer mal wieder was. Vor allem was Ortsnamen und Höhenangaben betraf. Da findet man im Netz die unglaublichsten Dinge. Beispiel der Ort – Syabru Besi – ich gehe jetzt mal davon aus das er so und nicht anders geschrieben wird. Finden kann man den Ort unter den Namen:
Syabrubesi Syabrubensi, syafru Besi……….
Ganz ehrlich, als reise Suchender damals als ich das erste mal nach Nepal wollte, war mir wurscht wie die Orte geschrieben wurden, doch Shriman ist da knüppelhart ;). Selbst in Nepal ist die Schreibweise total unterschiedlich. Ebenso die Höhenangaben. Bis auf markante Berge, stimmt da kaum eine Höhenangabe überein. Zwar nur immer paar Meter, doch Shriman machte sich auf die Suche nach DER exakten Höhe. Das wir dabei uns ab und an auch mal, sagen wir weniger leise, 😉 unterhalten haben/mussten, war klar.
Preise – unser Streit Thema Nummer eins. Nicht das was die Tour kosten soll sondern die Basics, quasi unsere Kosten. Da ich meist in Kathmandu die Rechnungen schreibe, weiß ich natürlich auch Bescheid. Shriman hat nicht solch ein Zahlenverständnis wie ich, nebenbei gesagt, sicher hat das kaum ein Nepalese ;). Naja, wir haben unseren Konsens gefunden. Und was wichtig ist: wie reden noch zusammen 😉
So, jetzt gönnen wir uns ein paar Tage Ruhe und dann geht’s an die Vorbereitungen der neuen Saison. Die ausnehmend gut gebucht ist. Schon August starten die ersten Gäste von uns Richtung Nepal. Da sind wir noch hier und hoffen Shriman bekommt nun seine Niederlassungserlaubnis und nicht „nur“ eine Verlängerung des Aufenthaltes. Das Thema liegt nämlich auch noch an. „Lustig“ ist, nach 3 Jahren zusammenleben in Deutschland und eines Jobs den Shriman hat, wo er auch im Publikums Verkehr arbeitet, erwartet die Ausländerbehörde jetzt einen Deutsch Sprachnachweis. Ich enthalte mich jetzt mal jeden Kommentares.
Zum Glück haben wir gutes Personal in Nepal, die sich um unsere Gäste, nach unseren Anweisungen kümmern, bis wir dann Ende August einreisen. Oktober und November geht es dann heiß her. September ist etwas ruhiger.
Aber jetzt genieße ich erst mal Schreibfreie Tage und hoffe Deutschland kommt weiter bei der EM.
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