Der Mensch hat Bedürfnisse. So ist mir in den letzten Monaten der Abenteuergeist des Wäsche Waschens mit der Hand abhanden gekommen. Macht irgendwie keinen Spass mehr bei Kälte und kaltem Wasser Klamotten in der Waschschüssel zu bearbeiten. So keimt langsam in mir der Gedanke auf eine Waschmaschine käuflich zu erwerben.
Noch ist nicht so ganz klar wo wir die bei uns platzieren können. Dort wo Steckdose und Wasseranschluß ist, ist kein Platz für eine Waschmaschine. Festgemauerte Einbauschränke bei uns in der Küche machen das unmöglich. Das Bad ist zu klein. Aber wo ein Wille ist findet sich sicher ein Weg.
So dachte ich gestern, schaust dich mal im großen Kaufhaus um, was es überhaupt an Maschinen gibt und was das ganze kostet.
Nepal hat viele kleine Geschäfte, auch Elektrofachgeschäfte, aber vor allem auch ein großes Einkaufszentrum die man als kette bezeichnen kann. Das Bhat Bhatteni ist das Einkaufsparadies wo man alles in einem Haus findet. Begonnen ganz unten mit dem Food Markt. In der ersten Etage hat China seinen Absatzmarkt 😉 Hier gibt’s alles was man zum Haushalt braucht. Von kleinst Elektrogeräten bis hin zu Wischlappen, Eimern, Geschirr und Plastikartikeln in jeder Form. 98% Made in China.
Die dritte Etage beherbergt Kleidung und Schuhe. Ein Stock höher kommen Teppiche, Fernseher, Waschmaschinen, Kühlschränke usw. Und ganz oben ist die Möbelabteilung. Je höher man kommt umso Preisintensiver wird es und um so Kundenleerer werden die Etagen.
In der wo es Waschmaschinen gibt stehen, wie schon erwähnt, die Fernseher. Dort machen es sich meist die Verkäufer in einer Traube eng aneinander gekuschelt bequem vor einem eingeschalteten Gerät und frönen der Lust des Bollywood Films. Man hat also hier die Chance ganz in Ruhe und ungestört von Verkäufern durch die Gänge zu gehen. 😉
So fand ich auch eine Maschine die preislich meinen Erwartungen entspricht. Da ich ja nur erst mal gucken wollte, störte ich die Belegschaft nicht beim TV sehen und zog meiner Wege. Da kam mir der Gedanke noch eine Etage höher zur Möbelabteilung zu gehen, denn wir brauchen ja noch immer einen Tisch und auch unser Sofa ist nicht mehr das Beste.
Dort war ich der einzige Kunde. Dort ist auch nichts was Verkäufer von ihrem Job, Leuten was zu verkaufen, abhält. Einzig bequem könnten sie es sich in den Sesseln machen. Also mal ehrlich, wer kennt das, wenn man in ein Laden geht und die Verkäufer gleich auf einen losstürzen um des Kunden Wünsche zu erfahren? Ich persönlich mag das nicht und sag dann immer gleich: ich schauhe mich erst einmal um. Gestern in der Möbelabteilung heftete sich sofort eine Verkäuferin an meine Fersen. Aber so nah, daß ich während meiner Runde ihren Atem in meinem Genick spürte. Nein sie fragte nicht nach meinen Wünschen, sie schlug die gleichen Ecken wie ich ein und wich nicht von mir. Höflich, aber direkt sagte ich ihr, ich wolle mich erst etwas umsehen. Dies ließ sie völlig unbeeindruckt und kommentarlos stehen und folgte mir weiter mit einem Blick: olala.
Naja am klauen kann’s wohl nicht liegen. Ein Sofa oder ein Bett in der Tasche verschwinden zu lassen wäre wohl etwas schwer. Ich schleppe zwar in Nepal immer große Taschen mit mir herum, aber wahrlich das bekomme ich nicht rein.
Mir war die Lust vergangen. Spielerisch versuchte ich meinen Verfolger, nur aus purer Lust, zu entkommen. Ich machte ein Schritt nach links – sie auch. Ich blieb stehen um was in meiner Tasche zu wühlen – sie blieb auch stehen. Ich sah mir ein besonders scheußliches Sofa Model in einer Ecke an. Prüfte hier und prüfte da – sie klebte an mir. Bis zum Ausgang, dort ließ sie endlich von mir ab.
Nö das macht kein Spass.
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