Tür zu!

Die letzten Schritte zur Wohnung, behangen mit kleineren Dingen und voller Blase fallen schwer. Es sind ja aber nur paar Schritte. Die allerdings können zur Ewigkeit werden mit voller Blase :). Doch die rettende Emaille Schüssel die Erleichterung bringt naht immer mehr. Nur noch ein paar Stufen auf der Treppe, mental schon eingestellt auf laufen lassen…und? Tür ist zu! Zu! Zu! Zu!

Der Tag fing früh an, wie ich schrieb ohne die Annehmlichkeiten warmen Wassers, oder eines belebenden Tees. Shriman hatte die letzte Nacht kaum geschlafen, er machte sich Gedanken wegen unseres Steuerbüros in Kathmandu, dessen Arbeitsweise uns nicht gefällt. Da administrative Sachen in Nepal sein Ding sind ist er hier in der Pflicht. Er überlegte hin und her, wem wir in Zukunft unsere steuerlichen Angelegenheiten regeln lassen. So erwartete er an jenem Morgen einen neuen Anwärter.

Ich hingegen zog los Krankenschwester zu spielen, da unsere Gäste Kathmandus Wasser gefrönt hatten und nun ebenfalls eine Schüssel brauchten um das sicher verschmutzte Wasser dort abzuwerfen. Nach meinem Besuch im Krankenlager zog ich in eins der Restaurants in Thamel/Touristenbezirk um unsere Mails zu checken. (Internet ging ja nicht bei uns). Treffen wollten wir beide uns dann in Thamel um noch anstehndes zu erledigen.

Ein kurzer Anruf bei Shriman zu Hause und er teilte mir mit wie ausserordentlich beschäftigt er doch gerade ist und ich ihn doch bitteschön mal in Ruhe lassen soll 😉 Kurz sagte er nur: komm nach Hause ich warte hier.

Dazu muss ich sagen, dass wir nur einen Schlüssel haben. Der andere ist noch bei der Familie. So setzte ich mich, mal wieder, in einen dicht besiedelten Bus und fuhr nach Hause.

Und stand mit nun fast platzender Blase an einer geschlossenen Tür. Unser Versteck, an dem wir sonst den Schlüssel lagern war leer. Die Anti- fiel mir ein- die hat auch einen Schlüssel Doch ich erwischte ausgerechnet die 5% des Tages welche die Anti NICHT zu Hause ist. Ein Anruf bei Shriman: achso, nein ich habe vergessen das du vor 30 Minuten gesagt hast das du nach Hause kommst, ich bin jetzt in Thamel. Hätte er in jenem Moment neben mir gestanden und ich ein Nudelholz zur Hand, hätte ich mit jenem sicher seine schönen schwarzen Haare samt Schädel mit dem Nudelholz drapiert.

Was jetzt? Mental stellte ich meine Blase ein, doch noch was zu warten. Unsere Freunde, die um die Ecke wohnen waren auch nicht da. Und den anderen Nachbarn wollte ich nun nicht unbedingt auf die Nase binden, dass ich dessen Klo gern nutzen wollte. Dunkle Ecken für solche extreme Notfälle, wie mich in jenem Moment, gibt’s hier nicht. Also orderte ich mit letzter Kraft an der Ecke ein Taxi und fuhr für umgerechnet 5 Euro, die ich Shriman mit Sicherheit vom Taschengeld anzieghen werde 😉 nach Thamel zum Schlüssel holen und pullern.

 

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