….ist ein ganz spannendes Thema in Nepal. Auch wenn ich viele, gerade Jüngere, Nepalis kenne die dem modernen Leben frönen, mal mehr mal weniger, aber oft im Verborgenen gegenüber der engsten Familie, habe ich gelernt wenn es darauf ankommt wird’s traditionell.
Während meiner letzten 2 Aufenthalte in Nepal konnte ich beobachten das ein Plan der Regierung der schon seit 1982 in den Schubladen schlummerte, nun zur Realität umgesetzt wurden ist. Es geht um den Bau eines elektrischen Krematoriums.
Traditionell werden Hindus am Fluss in aller Öffentlichkeit verbrannt. In Kathmandu ist es der Pashupatinath Tempelkomplex der jeder Hindu für sich als Verbrennungsplatz wählt, da es der heiligste Platz ist wo die Seele ihren Weg finden soll und die Asche in den heiligen Bagmati gestreut werden soll.
Das neue Krematorium, was auf dem Gelände, also auf heiligen Boden, des Pashupatinaths gebaut wurde, soll unter anderem auch die Luft in Kathandu verbessern. Jeder der schon einmal hier war, weiß wie nötig Kathmandu frischere Luft braucht. Ob es allerdings NUR an den Verbrennungen liegt, wage ich hierbei zu bezweifeln.
Nun gut. Morgen soll die Eröffnung sein und heute wurde, Medien wirksam im TV, schon mal ein toter Körper verbrannt. Nach zusehen hier bei you tube. Das mag für uns ein makaberes Gefühl sein, für Hindus ist es das allerdings nicht. Der Tod gehört mit zum Leben und die Verbrennung ist eh nur die leblose Hülle aus der die Seele schon lange entwischen ist.
Traditionell dauert eine Verbrennung´s Zeremonie mehrere Stunden. Viele Rituale müssen erfüllt werden, (Dazu später einmal mehr) bis letztendlich der Rest des Lebens im Fluss ist.
Ich wage zu bezweifeln das viele der Nepalesen das elektrische Krematorium annehmen. Ich hatte mich mit vielen darüber unterhalten, auch mit Jüngeren und ich konnte keinen finden der sagte: ja das machen wir.
Die Regierung versucht nun Ihren Leuten „schmackhaft“ zu machen, was modern sein soll.
3 bis 4 Stunden dauert eine Verbrennung herkömmlich, dagegen stehen 45 Minuten im High Tech Ofen. Als besonders umweltfreundlich wird es deklariert. Der Hauptknüller ist, wenn ich das mal so ausdrücken darf, der Preis. An die 100 Euro für eine normale Feuerbestattung (je nach finanzieller Lage geht das natürlich auch billiger) stehen etwa 30 Euro im elektrischen Krematorium gegenüber. Das soll sicher locken.
Ob ich das nun gut halte oder nicht, steht nicht zur Debatte. Ich werde sicher die nächsten Jahre verfolgen ob es „angenommen“ wird.
Sehen konnte ich in jenem Filmchen (oben der Link), dass grundlegende Dinge der religiösen Zeremonien auch bei der modernen Verbrennung nicht außer acht gelassen werden. Für mich selbst sehr befremdlich war das Ende des Clips, als man sehen konnte wie der Körper in den Ofen geschoben wird. Aber so ist es nun mal wenn Moderne und Tradition zusammen treffen.
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