….und zwar bei unseren Rückflügen nach Deutschland. Denn eigentlich fliegen wir mit viel weniger Gepäck zurück. Erleide ich sonst, wenn wir für Nepal packen einen halben Herzkasper, da so viel noch da liegt was mit muß, ist es beim Rückflug nicht so.
Eigentlich. Aber nicht diesmal.
Das begann als uns Gäste aus Österreich, die von Nepal aus weiter nach Thailand geflogen sind, fragten ob wir für sie etwas mitnehmen können. Auch sie erlagen dem Shopping Wahn für Weihnachten. Da wir ja weiter nach Wien fliegen, war es für sie eine gute Chance und da ich dachte weiter kommt nichts, sagte ich zu. Zu mal noch Deutsche Freunde von uns 2 Taschen mitgenommen haben.
Bitte jetzt nicht denken: na ich weiß nicht, sie schrieb doch immer sie hat alle Klamotten in Kathmandu und jetzt muß sie doch so einiges mehr transportieren. Nein, auch wir kaufen so einiges, um es in Deutschland wieder zu verkaufen und de Erlös für caritative Zwecke verwenden.
Als dann die Österreicher die Tasche brachten, musste ich schon erst mal schlucken. Das waren bestimmt 15 Kilo. Na gut, wir haben ja noch 45 Kg.
Doch nahezu täglich trudelten von Shriman ausgesprochene „Erfolgsmeldungen“ bei mir ein. Die da waren:
10 Kg von einem Freund, dessen Familie in unserer Stadt lebt.
8 Kg auch von einem Freund, der über uns Ausstellungsstücke für ein Museum in unserer Stadt zur Verfügung stellen wollte.
Für eine Freundin leichtes Gepäck in Form von Lapsi Candy.
Langsam schwand unser Limit, denn auch ich habe so einiges mehr gekauft. Gestern erst, dachte ich, nun ist Ende mit Mitbringseln. Bis Shriman meinen Traum wie eine Seifenblase platzen lies.
Ich fahr mal Fleisch holen, sagte er mir am Morgen. Na gut, ist nichts neues für mich kenne ich. Und ich mache mir schon lange keine Gedanken darüber , dass er bis zu 4 Stunden unterwegs ist, da er einen Spezial Laden kennt 😉 der original Schweinefleisch verkauft und es nur dort am besten ist. Bitte nicht fragen was nicht originales Fleisch ist, ich weiß es auch nicht. 😉
Die Sache an sich ist für mich nicht gewöhnungsbedürftig, aber dann schoß er den Vogel ab. So ganz nebenbei, wir haben ja noch jede Menge Platz, meinte er: ich muss das Fleisch kochen und dann mache ich es in Gläser und wir nehmen es mit. Häää?
Gibt’s in Deutschland kein Original Schweinefleisch? Seiner Meinung nach nicht so richtig. Ganz ehrlich: ich war/bin jetzt wieder nahe eines Fast Zusammenbruches. Denn jetzt kämpfe ich um jedes weitere Gramm was mit soll. Gekocht ist das Fleisch schon, nur bis jetzt hat er noch kein Gefäß. Was soll ich machen? Ihn erinnern? Oder es „vergessen“? Schwein oder nicht Schwein? Die 5 Kilo auf die Schnelle zu futtern, falls Shriman merkt nun hat er doch kein Gefäß, ist für ihn keine Hürde.
Mal noch was anderes zum Thema geordnetes Chaos. Eventuell nervt es den Leser, wenn ich jedes mal wieder von den netten indischen Nachbarn schreib die nicht wollen das Dinge ins Land kommen.
Eins muss man den Nepalesen lassen: Ich kenne kaum eine Nation, bei denen solch ein Chaos so gesittet abläuft. Es gibt an die 20 verschiedene Gasflaschen Anbieter. Und man kann nur kaufen, von welchem man eine Flasche hat. Im Austausch Leer gegen voll. Wir haben z.B: Om und Namaste Gas. Bei uns um die Ecke gibt’s einen von Everest und die bekommen heute am späten Abend Gas.
2 Tage zuvor wurde bekannt gegeben per Anschlag am Fenster das Gas kommt. Man konnte sich unter Vorlage der Citizencard (Perso) regiestrieren. Für jede Familie/ Person nur eine Flasche. Irgendwie muss man ja dem Schwarzmarkt die Stirn bieten.
Seit dem frühen Nachmittag trudeln die Registrierten ein und warten bis der LKW kommt. Dies kann durchaus bis 10 Uhr Abends dauern. Polizei überwacht das ganze und vergleicht schon mal die Anmeldeliste. Man findet sich ein zu einem Nachbarschafts Schwatz, die Teefrau die extra einen Stand eröffnet hat freut sich, denn es wird zu gegriffen, da es schon sehr kalt am Abend ist. Man ist nett und höflich untereinander und keiner tanzt aus der Reihe. Ab und an ruft ein Polizist: jetzt ist der LKW dort dort dort……
Desweiteren: wenn es langsam dunkel wird, so ab 5.30 werden auch die Busse die raus aus dem Zentrum in die Wohngebiete fahren voll. Voll ist dabei wirklich schwer untertrieben. Es fahren ja kaum noch welche und so mancher traut sich nicht rein in das bunte Knäul der Fahrgäste. Die Schieflage der Busse überezugt auch mich kaum da ein zusteigen. Aber auch da helfen sich viele untereinander. Polizei steht an den Haltestellen und fragt die Leute wo sie in etwa hin wollen. Jedes privat gefahrene Motorad/Roller und Auto, was halb leer ist wird angehalten und der nette Polizist fragt: nimmst du bitte die Frau mit? Sie muß heim ihre Kinder warten.
Kontrolliertes trampen durch die Polizei. Kaum einer der privat Fahrzeuge gibt dem Polizisten eine ablehnende Antwort. Kommen Polizei und Armee Laster vorbei und sie haben noch Platz auf der Ladefläsche wird gerufen: wir fahren bis dort, wer will mit?
Das erinnert mich sehr an die Zeit nach dem Erdbeben, kaum einer lässt den anderen im Regen stehen. Nur leider sind es sehr wenige Privat Fahrzeuge, weil: die Sache mit dem Sprit.
Und da diese ganze scheiß Blocksde inoffiziell ist, darf die UNO sich nicht einmischen. Bin mal gespannt wie lange die Welt noch zu sieht.
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