Königreich Mustang

Ich kenne so gut wie alle Trekking Gebiete in Nepal, nur nach Mustang hatte ich es bis jetzt nicht geschafft. was wohl auch daran lag, dass für Mustang ein 500$ Extra Permit fällig ist und man die Tour nur ab 2 Touristen durchführen kann. Klar geht das auch allein, denn wie schon einige male betont ist auch in Nepal für Geld vieles möglich. Nur hätte ich dann das Permit für 2 bezahlen müssen. Dieses mal hatten wir nun endlich eine Gruppe die nach Mustang ging. Für mich besonders schön, denn zum einen hatte ich nun auch die Chance mich denen an zu schliessen und zum anderen war Shriman unser Guide. So konnten wir auch mal in Nepal längere Zeit zusammen verbringen.

Mustang, was man auch das geheimnisvolle Königreich hinter den Bergen nennt, war bis vor einigen Jahren noch ein unabhängiges buddhistisches Königreich. Heute „gehört“ es zu Nepal und wird auch von Nepal verwaltet. Mustang grenzt an Tibet und ist Teil der tibetischen Hochebene. So ist es nicht verwunderlich das seine Bewohner einst von Tibet kamen. Da es bis 1992 für Ausländer noch geschlossen war und auch heute wenig vom Tourismus eingenommen wird (was sicher auch an dem teuren Permit liegt), ist es fast in seinem alten Ursprung noch erhalten. Die kleine Hauptstadt, wobei man Stadt nicht sagen kann, heisst Lo Manthang. Um das alte, sehr kostbare kulturelle Erbe zu schützen, soll in Mustang kontrollierter Tourismus betrieben werden. Ähnlich wie in Butan.

Gegründet soll es wohl im 14 Jahrhundert wurden sein bis es 2008 von Nepal aus verwaltet und der König entmachtet wurde. Ähnlich wie in anderen europ. Königshäusern jedoch weilt er noch im Land. Jigme Palbar Bista, wie der jetzige König heisst, genießt im Land noch sehr hohes Ansehen von seinen Bewohnern und zählt noch immer als deren Oberhaupt. Der König der jetzt über 80 Jahre ist wird wohl der letzte sein, der in seiner Art in Mustang residieren wird. Sein Sohn lebt schon lange in Kathmandu und betreibt dort eine Trekking Agentur. Da der König, den Shriman persönlich schon ein paar mal traf, den meisten Touristen eine Audienz gewährt, war er auch ein Magnet für Ausländer. Ausgerechnet unsere Gruppe hatte Pech, denn der König war 2 Wochen vor unseren Eintreffen in kathmandu in ein Krankenaus gebracht wurden. Schade eigentlich, ich hätte mich gern von einem gekrönten Haupt einmal im Leben segnen lassen.

Man muss bedenken Mustang ist nicht groß, was bewohntes Gebiet angeht, da die Lebensbedingungen sehr hart sind. Gerade mal 32 Orte gibt es mit etwa insgesamt 6000 Einwohnern. Man kann sich also somit denken, dass die Orte auch ab und an gerade einmal aus ein paar Häusern bestehen. Die Bewohner Mustangs nennen sich Lopa und stehen in ihrer Kultur und Sprache sehr nah an Tibet.

das Land ist zu 100% buddhistischen Glaubens. bereits vor 2000 Jahren soll die erste Gomba gebaut wurden sein. Ich sah dort in den Klöstern Kunstschätze von immens kulturellen und ideellen Werten. Freskomalereien an Wänden die über 1000 Jahre alt sind. Leider hat man erst vor einigen Jahren begriffen welch kunstvolles Kulturgut das ist, so beginnt man erst heute langsam diese Dinge zu schützen.

Als ich Mustang das erste mal betrat, erlebte ich ein Land was trotz seiner wüsten – und Canyon artigen Natur nicht kontrastreicher sein konnte. Ich erlebte ein Land was sich  kaum geändert hatte und in dem Menschen leben, die auch zum Teil heute noch tief in ihrer Religion und Kultur verwurzelt sind. es war wie ein Schritt in die Vergangenheit.

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Genau zwischen den Beiden 8000’tern Annapurna I und Dhaulagiri fliegt die kleine Maschine durch bis nach Jomsom, dem Verwaltungsbezirk Mustangs.

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gerade einmal 16 Passagiere können hier mit fliegen. Im Hintergrund sieht man den Nilgiri, der über 7000 Meter hoch ist.

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Jomsoms kleiner Flughafen mitten in den Bergen, der fast wie der Flughafen Lukla zu einem der gefährlichsten auf der Welt zählt.

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Durch das Flussbett des kali Gendaki geht es am ersten tag nach kagbeni. Hier ist das Tor nach Mustang und ab da kommt man nur mit dem Spezial Permit weiter. Im Hintergrund links sieht man den 8000’ter Dhaulagiri

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Am Kloster in Jomsom vorbei geht’s weiter.

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Der Weg kann auch mal beschwerlich werden, obwohl die gesamte Tour nie über 4200 Meter geht. Das Flusswasser des kali Gendaki scheint nicht tief zu sein, aber die Strömung ist sehr stark. Auch als Agenturchef muss Shriman da auch mal selber Hand anlegen an unsere Gäste 😉 ich muss aber betonen das nicht ich das bin 😉

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Der allmächtige Yak, dessen Kopf als Trophäe auf so manchen Haus prangert

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Nilgiri beim Sonnenuntergang

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Das erste Etappenziel. Kagbeni, wo wir 2 Tage weilten.

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Holz ist eins der kostbarsten Dinge in Mustang, da es Wälder nicht gibt. Zum kochen wird Gas, was auf einer sehr wenig befahrenen Strasse die bis Tibet hinein geht, befördert wird. Größtenteils aber wird traditionell auf offenen Feuer, auch mit Yak – und Kuhfladen gekocht. Wie in anderen Trekking Gebieten in Nepal werden die Speisezimmer wo gegessen wird,  nicht beheizt. da die Temperaturen nicht so kalt sind. Bis dann der Winter eintritt im Dezember. dann scheint Mustang Menschen leer. Da auch 80% der Bevölgerung dem strengen Frost entgehen will und weiter südlich, meist nach Pokhara abwandert.

Auf den Haus Dächern kann man Holzstapel sehen. es wird gesagt, je mehr Holz auf einem Dach ist, um so reicher sind dessen Bewohner. Eine eigenartige Bauweise fand ich in den Orten. Die Häüser sind sehr hoch gebaut. Unten befindet sich der Viehstall und oben die Wohnräume. Von den Dächern aus gehen kleine Leitern bis ganz runter zu den kleinen Höfen.

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Teilweise findet man auch neuere Gebäude, denn ganz kann sich Mustang dem neuen nicht entziehen, was ausschließlich dem Tourismus zu Gute kommt. Hier unsere Lodge in Kagbeni.

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Diese Skelett Köpfe findet man an jedem Haus. Man bezeichnet sie als Geisterfänger. Da man glaubt kein Geist traut sich jetzt in deren Haus.

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Das kleine Kloster, was 1429 erbaut wurde, kann natürlich besichtigt werden. da wir 2 Nächte in Kagbeni waren, hatten wir die Möglichkeit am Morgen der Zeremonie bei zu wohnen.

Nach 2 Tagen ausruhen, den Ort ansehen und gemütlich an der Grenze zu Mustang einen der köstlichsten Cappuchino schlürfend, bließ Shriman zum Aufbruch und unsere Tour ging, auch für mich, in neue Gefilde. (2010 waren Shriman und ich schon einmal in Kagbeni)

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Eins der schönsten Flecken Erde. Mit Blick bis weit hinein nach Mustáng gibt es hier super leckere Kaffee Spezialitäten. Danach ist Schluss mit Lustig 😉

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Rückblick nach Kagbeni

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