Ich bin Ausländer

Auch wenn ich weit weg von Deutschland bin und hier selbst genug an Problemen habe, bekomme ich doch mit was zur Zeit in Deutschland los ist. Ich weiss selber es ist schwierig zu händeln, da immer mehr und mehr Flüchtlinge kommen. Irgendwann muss eine Lösung gefunden werden. Das beste wäre aus den Ländern aus denen die Flüchtlinge kommen kehrt bald wieder Frieden ein. Naiv gedacht? Vielleicht.

Was mich jedoch erschreckt, ist die Tatsache das ich in Online Artikeln und auch bei FB fast ausschließlich beleidigende Kommentare lese. Muss das sein? In einem Artikel des Spiegel Online über die Flüchtlings Problematik laß ich jetzt ein was zu ersten mal.

Es ging nicht um den Artikel. Es ging darum was die Redaktion unter dem Artikel geschrieben hat. Dort wo man sonst ´Leser Kommentare abgeben kann.

“ Liebe Leserinnen und Leser,
im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf SPIEGEL ONLINE finden Sie unter diesem Text kein Forum. Leider erreichen uns zum Thema Flüchtlinge so viele unangemessene, beleidigende oder justiziable Forumsbeiträge, dass eine gewissenhafte Moderation nach den Regeln unserer Netiquette kaum mehr möglich ist. Deshalb gibt es nur unter ausgewählten Artikeln zu diesem Thema ein Forum. Wir bitten um Verständnis. „
Also wenn es schon so weit ist, mache ich mir ernsthaft Gedanken, ob es gut ist mit Shriman zurück nach Deutschland zu gehen.
Ich saß eingequetscht von Menschen gestern im Bus. Ein Nepali sprach mich an: Es ist schön das sie nach Nepal gekommen sind, wir freuen uns über Touristen. Das Erdbeben war so schrecklich das viele sich nicht hier her trauen. Bitte entschuldigen sie die schwierigen Umstände (Damit meinte er die Sprit Situation zur Zeit). Es tut mir leid das es nun wieder so schwer in Nepal ist, auch für Touristen.
Darf ich ihnen ihr Bus Ticket bezahlen?
So geht’s doch auch? Oder bin ich ein „besserer“ Ausländer?

6 Antworten zu „Ich bin Ausländer”.

  1. Ich bin auch sichtbar NICHT deutsc h und fühl Mich hier auch nicht mehr sicher.ist tatsache.

  2. Es gibt immer Menschen, die ausländerfeindlich sind. Aber – die gibt es in jedem Land. Auch in Nepal. Es gibt offenen Rassismus und es gibt latenten Rassismus in den Köpfen – bei Leuten, denen man das gar nicht zutraut.
    Es gibt Leute, die ausländerfeindlich sind, nur damit „natürlich“ nicht ihren persönlichen Gemüsehändler meinen oder Pizzabäcker oder KFZ-Mechaniker. Und es gibt ach so tolerante Menschen, die aufjaulen würden, wenn ihre eigene Komfortzone eingeschränkt würde.
    Es gibt übrigens auch unter den Flüchtlingen enormen Rassismus – da gibt es durchaus viele, die sich für die „besseren“ halten und auch wenn sie ganz real im gleichen Boot auf der Flucht sitzen, die anderen für weniger wert halten.

    Es gibt Menschen aus Syrien, die sich für etwas Besseres als Menschen aus Eritrea halten.

    Flüchtling zu sein, macht niemanden zu einem besseren Menschen.

    Ich würde sagen, die Menschen in Deutschland sind nicht besser und nicht schlechter als die Menschen anderswo.

    Es gibt hier viel Hilfsbereitschaft, viel Engagement – und es gibt Redefreiheit – deswegen dürfen eben auch die es aussprechen, die etwas anderes denken, als die Mehrheit.

    Vielleicht ist die Tatsache, daß Du darüber überhaupt etwas liest, ein Beleg dafür, daß wir ein freies Land sind. In anderen Ländern ist es nicht anders – nur darf man nicht darüber schreiben, sondern die Probleme werden unter den Teppich gekehrt.

    Warum zweifelst Du so an Deinem Heimatland?
    Wir machen nicht alles richtig, wir sind nicht alle immer reine Gutmenschen. Aber ich persönlich finde – wir geben uns hier Mühe. Sehr sehr viele geben sich Mühe.

    1. Hallo Wendy, auch in Nepal gibt es Rassismus. Nicht gegen Ausländer, sondern in Form des noch immer in den Köpfen verankerten Kasten Systems. Auch über Nepal berichte ich kritisch wie teils mit den Leuten die unterprivilegiert sind umgegangen wird. Und so wie ich versuche diesen Menschen hier zu helfen, weiß ich das viele Menschen in Deutschland auch helfen. Leider habe ich kein deutsches TV und beziehe somit meine Informationen meist aus dem Internet. Und so ist es, dass ich sehr oft kritische berichte lesen muss. warum sonst hat der Spiegel seine Kommentator Funktion abgeschaltet? Dies muss doch einen Grund haben. Ich zweifle nicht an meiner Heimat. Aber ich bin mit einem Ausländer verheiratet. Und ich mache mir Gedanken darüber. Kannst Du das nicht auch ein bisschen verstehen?
      Viele Grüße aus Kathmandu

      1. Ich verstehe vieles – etliche Freunde von mir leben ja über die Welt verstreut und beziehen nach so vielen Jahren das Meiste ihres Wissens über Deutschland aus den Medien. Nur – man muß sich halt auch immer vor Augen halten: Einzug in eine Berichterstattung finden die Extreme. Und Extreme ziehen wieder Meinungen nach sich. Polarisieren.
        Und dadurch entsteht ein verzerrtes Bild.
        Ich kann Dir nur sagen – ich lebe in einer Stadt, die einen höheren Ausländeranteil hat als Berlin. Und das seit Jahren. Und ich versichere Dir – es gibt hier keine Straßenschlachten, es gibt seit Jahren ein gutes Miteinander – natürlich auch ein Nebeneinander. Ich würde in jeden Stadtteil zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Fuß gehen. Aber wenn etwas NICHT stattfindet – dann ist das ja auch keine Meldung wert.
        Es ist nicht auszuschließen, daß Dein Mann irgendwo blöd angemacht wird. Aber ich glaube nicht, daß das die Haltung einer Mehrheit wiederspiegelt.

  3. Ganz so schlimm wie Du die Situation empfindest, ist sie gar nicht. Natürlich gibt es genug Holzköpfe, die gegen eine weitere Einwanderung von Flüchtlingen in Deutschland sind, dem entgegen steht aber eine Mehrheit von Deutschen, die anderer Meinung sind. Dies verdeutlichen die zahlreichen Hilfsaktionen, die in unserem Land stattfinden, ob nun von Regierungskreisen initiiert oder auch privat.
    Natürlich läuft nicht alles optimal, das tut es aber meistens nicht in Situationen, die man vorher nicht planen konnte. Ich finde, wir Deutschen haben einen ziemlich pragmatischen Weg gefunden, den Menschen, die nach wochenlanger Flucht zu uns finden, zu helfen und das ist gut so.

    Jetzt darüber nachzudenken, ob es gut ist, mit Shriman nach Deutschland zurückzukehren, wäre aus meiner Sicht heillos überzogen, denn das würde ja bedeuten, dass sich alle Ausländer in Deutschland nicht mehr sicher fühlen könnten, was sicherlich nicht der Fall ist.

    Wir sollten diesen Spinnern, die nicht verstehen wollen, dass man Menschen in Notsituationen helfen muß, nicht auch noch in die Hände spielen, indem wir uns ihrem verschrobenen Weltbild beugen. Wir sind und bleiben eine Demokratie, in der a) jeder seine Meinung sagen kann und soll und b), die anderen Menschen in Not hilft.

    Man darf auch nicht vergessen, dass es sehr einfach ist, im Internet irgendwelche Meinungen und Beleidigungen loszuwerden, ich würde dies nicht allzu überbewerten (das wollen sie doch bloß…). Es ist ein kontroverses Thema und dazu gibt es naturgemäß kontroverse Meinungen. Daß der Spiegel keine Lust hat, seine Zeit mit Netiquette zu verschwenden, kann ich nachvollziehen und finde es richtig. Wir sollten die Zeit nutzen, den betroffenen Menschen zu helfen, anstatt zu versuchen, die Hohlköpfe dieser Welt umzukrempeln.
    In allen Sendungen, die ich zu diesem Thema gesehen habe, konnte ich bis jetzt noch kein einziges stichhaltiges Argument finden, das gegen weitere Einwanderungen spricht (außer nicht nachvollziehbaren Ängsten).

    LG
    Kerstin

    1. Hallo Kerstin, schön mal wieder von Dir zu hören. Ich hoffe Dir geht es gut. Natürlich hats Du auch irgendwo Recht. Ich weiss auch das eine große Hilfsbereitschaft da ist. Trotzdem erschreckt mich, was ich da oft lese. Gerade bei Kommentaren unter Artikeln. Bj selbst war, vor unserer Abreise, auch schon schräg angemacht wurden. Und das habe ich in 7 jahren zuvor die er in Deutschland war, nie erlebt. Und so mache ich mir etwas Gedanken. LG ines

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