Normalerweise ist es ja toll mit weniger Verkehr in Kathmandu. Es ist leise, weniger Staub und es geht viel ruhiger zu. Normalerweise ist das nur wenn Bandh ist so und man weiß nach einiger Zeit läuft alles wieder seinen Gang.
Aber normal ist hier im Moment gar nichts.
Die Situation ist immer noch sehr verworren. Genaue Berichte im TV oder der presse kann man vergessen. News ändern sich stündlich und noch immer scheint die Grenze geschlossen zu sein. Vereinzelt hört man mal das einige LKW die Grenze passiert haben, aber das ist ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Die letzten 5 Tage hatte ich echt zu tun. Eine Gruppe ist abgeflogen, eine neue ist gekommen. Um die musste ich mich kümmern. Wir nutzen hier zum fahren der Gäste immer ein Transport Unternehmen. Heisst, wir mieten ein Auto mit Fahrer. Dies war in den letzten Tagen möglich und während in den paar öffentlichen Bussen sich die Mitfahrenden stapelten, konnten wir schön gemütlich mit viel Platz im privaten Auto sitzen und zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten fahren. Unsere Gäste bekamen von den Schwierigkeiten so gut wie nichts mit. Außer das den meisten auffiel wie wenig Verkehr war, was sie gut fanden und das in den Restaurants alles von der karte gestrichen wurde was lange kochen musste. Dies wiederum fanden sie nicht gut.
Ich kann das Auto für mich nicht privat mieten, oder will es auch gar nicht, da es teuer ist. Ich versuche weiterhin die Öffentlichen zu nutzen um ins Hotel der Gäste zu kommen, oder wieder nach Hause.
Ich ging immer 2 Stunden eher los, um im Notfall zu laufen. Noch habe ich immer geschafft einen Bus zu bekommen und mich nicht zu verspäten. Aber wie lange noch?
Nach der neuen Verfassung bildet das Terrain, was im Süden Nepals an der Grenze zu Indien ist, ein Bundesland, oder wie auch immer sie es bezeichnen. Im Terrain leben die Tharu und Mahedesi. Die Mahedesi sind eigentlich Inder die vor einiger Zeit nach Nepal eingewandert sind. Und die wollen ein eigenen Distrikt. Die Bevölkerung im Terrain zählt größtenteila als arm, aber da unten befindet sich die Kornkammer Nepals. Und das macht die Sache wieder anders. Diese Mahadesis jedenfalls demonstrieren schon seit Wochen. Vor allem an den Grenz Übergängen, so dass sich die Truckfahrer nicht nach Nepal „trauen“. Allerdings haben sich die Mahadesi Unterstützung geholt. In Indien. Indien selbst, die die Blockade abstreiten, gefällt das natürlich. Aus dem wahrscheinlichen Grund das Nepal laut der neuen Verfassung Staat und Religion trennt. Und so ist diese ganze Blockade inoffiziell. Aus diesem Grund hört man auch vielleicht in Deutschland nichts darüber.
China, so könnte man sagen, steht bereit zu helfen. Nur leider ist die einzigste Strasse die China/Tibet mit kathmandu verbindet beim Erdbeben zerstört wurden. Pipelines gibt es nicht und mit Fliegern ist so was auch nicht möglich.
Nepals Politiker hatten in den letzten 4 Monaten eine riesen Kompanie gestartet um Touristen wieder ins Land zu holen. Jetzt sehen sie wieder dabei zu, wie Touristen sich nicht richtig im Land bewegen können und die eigenen Landsleute fast wieder verzweifeln.
Taxifahrer bekommen pro Woche 10 Liter Benzin zugeteilt. Das reicht natürlich hinten und vorn nicht und verdreifacht somit die Preise, obwohl Sprit nicht teurer geworden ist. Sieht man mal davon ab, dass man auf dem Schwarzmarkt das Fünf fache zahlt. Touristbusse werden noch bevorzugt behandelt. Doch heute erhielt ich den erschreckenden Anruf, dass in 2 Tagen unser Busunternehmen was wir nutzen auch kein Benzin mehr hat. Und in 3 Tagen muss eine Gruppe von uns von Pokhara nach Chitwan. Da Shriman selber unterwegs ist und nicht so richtig mitbekommt wie sich die Lage verschlechtert muss ich hier klar kommen. Mit dem Guide der Gruppe habe ich jetzt ausgemacht, dass er im Fall der Fälle unser privates Auto Transport Unternehmen in Pokhara in Anspruch nehmen soll. (Die haben noch Sprit). So das die Gäste mit Privat Auto zum Chitwan kommen. (Von dort aus haben sie bei uns einen Flug zurück nach KTM gebucht. Flieger haben noch Kerosin). Für uns ist das natürlich weniger gut, denn bei einer privaten Autofahrt zahlen wir, als Unternehmen zu und das nicht wenig. Unser
Es gibt viele Menschen die von der Strasse leben. ich meine damit die vielen kleinen Garküchen unterwegs in Nepal, welche die Truckfahrer in Anspruch nehmen. Die alle können auch nichts verdienen. Schulbusse können immer weniger fahren, so dass viele Kinder keine Möglichkeit haben die Schule zu besuchen.
Gas ist auch alle. Mit unseren Kunden die vor 3 Tagen ach Deutschland abgereist sind, konnte ich nur ein kleines Abschiedsessen veranstalten. Alle Restaurants fahren ihre Karte herunter und alles was lange gekocht werden muss gibt’s nicht mehr.
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