Juhu ich bin zurück seit heute. So vieles gibt es zu tratschen. Über die Tour und anderes. Doch vorerst das Top Thema der letzten 10 Tage.
In Nepal reisen die schlechten Nachrichten nicht ab, immer wieder neuer Frust. Immer wieder neuer Ärger.
Wir waren unterwegs in den Bergen in Mustang und hatten kein Internet. Wussten aber im Vorfeld das während unserer Trekking Zeit Nepal nun endlich die neue Verfassung zum Schluss bringen wollte. Wie in welchen Einzelheiten die neue Verfassung aussieht, würde jetzt heute zu weit gehen. Schliesslich bin ich müde nach 10 Stunden Bus und etwa 8 Kg Wäsche mit der Hand. Aber mir brennts unter den Nägeln zu berichten.
Also:
Im ganzen Land, oder fast überall, brach Jubel aus, als endlich die Verfassung in Kraft trat. Kurz gesagt wurden aus 75 Distrikten 7 gemacht. Die so besser verwaltet werden sollen. Im Einzelnen später mal. Natürlich waren nicht alle einverstanden. Im Besonderen unten im Terrain gleich an der indischen Grenze, gab es schon seit Wochen Demonstrationen. Dabei starben 40 Menschen. Meist Polizisten.
Das gesamte Terrain ist ein Distrikt. Nun gibt es da 2 verschiedenen Ethnien die sich benachteiligt fühlen. Und die haben mächtig rein gehauen. Unterstützt von Indien. (Inoffiziell). Nepal will, laut der neuen Verfassung ein spektakulärer Staat werden. Ich musste erst mal googlen was das bedeutet. Kurz: die Religion soll nicht mehr verankert werden im Grundgesetz. Das gefällt Indien so gar nicht. Und so unterstützten sie die Aufständigen im Terrain. Indem sie einfach mal die Grenze dicht machten. Über 10 Tage kam kein Laster nach Nepal. Beladen mit Lebensmitteln, Gas und vor allem Kerosin und Sprit. Das Nepal da irgendwann die Luft ausging war klar. Sie sind darauf angewiesen. Die lesen sich jedoch auf nichts ein und fochten das Ding aus. Dabei entstand im Land bei den meisten Nepalis eine Anti Indien Stimmung. Mit Demos vor deren Botschaft. Zu guter letzt kappten sie alle indischen Fernsehkanäle. Kindergarten? Eigentlich nicht! Nepal hängt oft am Tropf des weitaus größeren Indien und das nervt viele gewaltig hier.
So dauerte es nicht lange und der Sprit war fast verbraucht. Und das in der Trekking Hochsaison und Fest Saison. Nepal größtes Fest beginnt, Dashain. Da wollen viele zu ihren Familien. Der Tourismus, ohnehin gebeutelt, drohte ganz aus dem Haus zu geraden.
Die Regierung bestimmte, dass keine privat Fahrzeuge Benzin bekommen sollten. Taxis durften an einem Tag die geraden Nummern, am anderen die ungeraden fahren. Toll. Leere Strassen, aber für welchen Preis. Internationale Flüge konnten hier nicht mehr tanken. So flogen alle int. Airlines bei Abflug in Kathmandu erst mal Delhi an um zu tanken. Tourist Autos und Busse bekamen Sprit. Aber unter welchen Bedingungen. Tausende Autos an den Tankstellen die warteten. Anstellen lohnte nicht. Wir hatten zum Glück für alle Gäste schon Privat Auto und Bus gebucht und hatten unsere Fahrkarten. In Pokhara am Tourist Busplatz. wurden die Busse mit mitgebrachten Kanistern betankt. Ich bangte ob es bis Chitwan und Kathmandu reichen würde.
Shriman ist ab Pokhara schon zurück und empfing unserer anderen Gruppen hier und verteilte alle an die Guides. Zu guter letzt ist er heute morgen mit unserer Österreicher Gästen los. (und er kam an 😉 ). Ich war auf mich gestellt. Die Gäste im Nacken die immer wider fragten. Fragen wo ich keine Antworten wusste.
Da ich aber Nepal kenne, weiss ich: nichts ändert sich schneller als hier.
Heute Nachmittag kamen wir in Kathmandu an. Die Landstrasse war frei. so kamen wir gut voran. Aber ab Kathmandu kam man kaum durch. Die Autos und Busse die an den Tankstellen standen blockierten teils total die Strassen. Es war zum Mäuse melken.
Da half auch die Nachricht nicht, dass Indien ihre Blockade nun aufgegeben hat. es wird noch mindestens 8 Tage dauern bis alles wieder normal ist. Denn die Tanker müssen nun erst mal rollen. Taxipreise kosten das Doppelte jetzt. Busse fahren sehr wenig in der Stadt. Jetzt ärgere ich mich, dass ich mein Fahrrad nicht versucht habe mit zubringen. Morgen muss ich 11 Uhr im Hotel sein. keine Ahnung wie ich hin komme. Laufen ist über eine Stunde.
Betanken eines Busses mal anders
Leere Strassen unterwegs
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