Wir waren gestern auf dem Durbar Squaere, an jenem Platz der größtenteils durch die Medien ging. Hier waren in Kathmandu einige der Tempel komplett eingestürtzt während des Bebens. Wir wussten ja schon die Presse hatte übertrieben, trotzdem war es ein Trauerspiel. Der südliche Platz hat fast alles eingebüßt, während es im nördlichen Teil nicht so schlimm war.
Von der New Road herein kommend sieht man schon die Schilder mit Tour Weg und nicht betreten Weg. Es scheint man hat einfach nur die Steine zusammen geschüttet und das wars. Ich habe mir jedoch sagen lassen die Steine sollen so weit es geht wieder verwendet werden. Meine persönliche Einschätzung wie lange es dauert bis alles wieder so ist wie es war? Mehr als 10 Jahre.
Ich mag gar nicht hinsehen. Ich bin Laie, aber ich schätze viele der historischen Gebäude die mit Balken gestützt werden, benötigen nur einen Hauch ehe auch sie umfallen. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht Davor und Danach Bilder bei einigen zu finden.
Das sind Teile des Hanuman Dhokas,dem alten Königspalast.
Das Leben am Basantapur geht weiter. Die vielen Souvenierverkäufer haben wieder ihre Plätze eingenommen. es ist erst Anfang der Saison und man kann noch nicht einschätzen wie viele Touristen kommen, aber gestern waren es sehr wenige.
Das war mein Lieblingstempel. Wie oft habe ich auf den letzten Stufen oben gesessen und das Gewusel beobachtet.
Zum heulen
Hier stand das älteste Haus Kathmandus. Das Kastamandap, wonach die Stadt ihren Namen bekam. Für mich war es eins der interessantesten und schönsten. Leider finde ich gerade kein Foto wie es früher aussah.
Der alte Königspalast wird an allen Ecken und Kanten gestützt. Rechts daneben das ist das Kumari Haus, wo die lebende Kindsgöttin Kumari lebt. Für alle Nepalesen war es ein hoffnungsvolles Zeichen das ausgerechnet dieses Gebäude stehen blieb.
Wo einst ein Tempel stand ist jetzt nur noch ein Sockel. Die Rikscha Fahrer warten auf Touristen.
So sah der Eingang zum Hanuman Dokha zuvor aus. Und rechts ist alles eingerüstet. Da aber die Nepalis Hanuman den Affengott sehr verehren hat man unter das Gerüst einen kleinen roten Teppich gelegt, damit er trotzdem noch gesehen und angefasst werden kann.
Die Menschen lassen es sich nicht nehmen mit ihren Göttern zu leben. Egal ob es abgesperrt ist, oder gar einsturzgefährdet ist, die Nepalesen machen weiter wie zuvor.
Vor diesen Tempel steht auch ein rotes Schild und es sollte nicht betreten werden. Wie man sieht juckt das keinen. Gestern begann Teej das Frauenfest und viele Frauen gingen hoch auf den Sockel wo einst eine Götterstatue stand und legen Opfergaben hin. Nepalesen sind der Meinung das nicht nur viele von ihnen ihr Dach über den Kopf verloren haben, sondern auch die Götter.
Eingang zum nördlich, besseren erhaltenen Teil
Leben mit den Göttern gehört zum ganz normalen Alltag
Hier sieht man kaum einen Unterschied, bis auf die Stützbalken
Aber beim genauer hinsehen, kann man erkennen welche Risse sich in den Tempeln befinden. Laut Experten sollen sie aber zu erhalten sein.
Teej das Frauenfest wird trotzdem am heiligen Ort gefeiert
Ein Stück weit gut erhaltene Struktur
Der größte Tempel, der Taleju Tempel ist erhalten geblieben. Da man nicht hinauf darf, kann man nicht genau sehen ob auch hier Risse sind. Die obere Glocke fiel beim Beben herunter. Wir hatten gestern Glück. Einmal im Jahr wird der Tempel geöffnet und Priester opfern symbolisch 108 Tiere an die Göttin Durga, die gestern Geburtstag hatte. Taleju ist die Reinkarnation der Göttin Durga, deshalb der Name. Wir konnten beobachten wie ein Wasserbüffel und zwei Ziegen vom Priester am Eingang getötet wurden und als Opfergabe an Durga gegeben wurde. Das geschieht folgendermaßen. Der Priester schneidet dem Tier vor der Göttinnen Statue die Kehle durch und hält das Tier in den Eingang. Danach werden die Tiere abtransportiert und zum Essen zubereitet.
Auf das dieser Steinhaufen immer kleiner wird und die Tempel bald wieder im alten Glanz stehen.
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