Wie ich gestern schrieb, hatten unsere Gäste nun endlich ihr Gepäck und ich mein deutsches Brot ;). Am nächsten Morgen sollte es, nach zwei Umbuchungen, endlich nach Lukla gehen. Die berge der Everest Region warteten.
Für den ersten, eigentlichen Flug, hatten wir Dank Shrimans guter Verbindungen den ersten Flug des Tages bekommen. Die sind gefragt, weil das Wetter sich mit zunehmender Zeit oft ändern kann und somit keiner mehr fliegt. Die Tickets waren natürlich nun weg. Und wir mussten nehmen was übrig war. Gegen 10 Uhr sollten sie fliegen.
Bis 4 Uhr am Nachmittag mussten sie warten, da sich ab Mittag das Wetter in Lukla geändert hatte und heftiger Wind auf kam. Die Piloten fliegen schon so lange es nur vertretbar ist, aber wenn sie sagen: geht nicht mehr, dann ist es wirklich so.
Zwei Maschinen sind kurz vor der Landung in Lukla wieder umgedreht Richtung Kathmandu. Es wäre zu gefährlich zum landen gewesen. Somit stand fast fest an diesem Tag geht es nicht mehr.
Im nationalen Flughafen Kathmandu kommen dann oft die Hubschrauber zum Einsatz, da sie länger fliegen als die Flugzeuge. Angestellte von Simrik Air gingen durch den Transit auf Kundenfang. Man kann sich gar nicht vorstellen wie viele diese enormen Extra Kosten (um die 400$ pro Person) auf sich nehmen um doch noch weg zu kommen.
Unsere drei, die nun langsam auch die Faxen dicke hatten nach dem Desaster mit dem Gepäck, wollten nun auch den Heli nutzen. Shriman handelte noch was runter und keine 10 Minuten später saßen sie im Heli. Schnell informierte er mich noch, damit ich Bescheid weiß.
Es begann die längste Stunde meines Lebens. Ganze 10 Minuten bevor Shriman mich anrief, türmten sich schwere dunkel Gewitter Wolken in Kathmandu auf. Es begann ein Sturm den ich so enorm hier noch nie erlebt hatte. Was mir auch viele Nepalesen bestätigten. Unweigerlich wäre das sehr böse ausgegangen, wenn sie in diesem Moment in der Luft gewesen wären.
Ich traute mich nicht an zurufen, da eigentlich etwa eine Stunde sein Handy während des Fluges aus ist. Dann hielt ich es nicht mehr aus. Schon nach dem ersten klingeln hob er ab und sagte: wir sind in Kathmandu. Hast du den Sturm mit bekommen? Klar.
Sie saßen im Heli als es los ging. Der gesamte Heli wackelte am Boden hin und her. So dass Shriman sofort abbrach, auch der Pilot war gerade dabei wieder seinen Heli aus zu machen. Schnell gingen sie zur halle zurück. Sie konnten kaum laufen, so stark war der Wind. Shriman sah wie in diesem Moment eine Thai Airways beim Start war und nach dem Abheben hin und her wedelte wie ein Blatt Papier. Seine Gedanken waren bei den Passagieren in der Maschine, die sicher arg zu kämpfen hatten.
Und warum er mich eine Stunde warten ließ um mir zu sagen wir sind noch am Boden, kann er mir bis heute nicht sagen. Männer 😉
Natürlich war es das an diesem Tag und sie kamen zurück. Gestern, wieder gingen sie morgens zum Flughafen, mussten sie wieder den ganzen Tag warten. wieder war zu viel Wind und Regen in Lukla. Und nein, es war nicht mehr feierlich, als sie wieder am Abend zurück kamen. Alles was unserer Gäste in kathmandu kennen, sind die Flughäfen.
Shriman machte den Vorschlag um zuschwänken ins Annapurna Gebiet, aber die drei wollten unbedingt zum Everest. Jetzt haben sie mit ihren Arbeitgebern in Deutschland gesprochen und ihren Urlaub verlängert bekommen. Seit heute morgen sitzen sie wieder am Airport und warten.
Eigentlich ist der ganze Mist irgend einer Airline zu verdenken. Egal ob Etihad oder Air Berlin, die es nicht schafften einen Tag später das Gepäck zu liefern. Wäre es nur einen Tag später gekommen, wären sie noch nach Lukla gekommen. Da war das Wetter ok.
Soll es nicht sein?
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