Aus vier mach eins

..oder aber auch, Hilfe ich habe den Bauch voll.

Shriman ist ja seit einer Woche wieder hier in Kathmandu wohl behalten angekommen. Trotz der extremen Schneelage in den Bergen, welche die Gruppe davon abhielt die geplante Strecke zu wandern, war die Tour trotzdem eine Schöne. Das Wetter spielt total verrückt. Seit Tagen regnet es wieder in Katmandu. Man könnte meinen der Monsun hat schon begonnen. Gestern gab es sogar Hagel in Kathmandu. Na und was als Regen hier runter kommt, ist in den Bergen natürlich Schnee.

Es gab Strecken da steckte Shriman bis zu den Hüften im Schnee. Er und einige Kollegen mussten bis zu 6 Stunden an einem Tag spuren. Bedeutet: den Meter hohen Schnee unter Einsatz des ganzen Körpers beiseite schieben und so einen kleinen Weg für die Touristen bahnen. Pässe waren und sind immer noch unpassierbar. In den Tälern ist teils akute Lawinen Gefahr. Es ist zum Haare raufen. Zu dieser Zeit ist so was nie üblich. Ist ja beste Trekking Saison. Nach 6 Tagen muss er wieder mit einer Gruppe ins Everest. Und wir hoffen die Wetterlage erholt sich.

Aber nun zum Thema.

Wir möchten gern ein neues Hotel für unsere Gäste hier in Kathmandu. Was wir jetzt immer genutzt haben ist auch gut, aber irgendwie gefällt uns die Umgebung nicht. So machten wir uns heute auf den Weg nach Thamel, natürlich mit Schirm. Es regnete mal wieder. Wir wollten verschiedene andere Hotels aufsuchen, uns die Zimmer ansehen und über preise verhandeln.

An und für sich ist das eine interessante Sache. Man kann seine Neugierde befriedigen und sieht wie sehen die Zimmer der Hotels aus, an denen wir oft vorbei gehen. Oft bekommt man auch einen Blick hinter die Kulissen. Muss nicht immer gut sein, aber hilft sich zu entscheiden. Von 6 Hotels haben wir jetzt vier von denen wir uns am liebsten das beste raus picken wollen um eins zu haben, was absolut unseren Vorstellungen entspricht. Geht natürlich nicht.

Zwei Hotels haben wir gleich aus der engeren Wahl genommen. Man zeigte kaum Interesse, so dass man annehmen muss, sie wollen oder brauchen nicht. Von den zwei Hotels haben wir heute auch keine Mail mit Preis Vorschlägen bekommen. Beim einen sträubten sich mir die Haare als ich die Bäder sah. Natürlich sind die Preise hier nicht so üppig wie in Deutschland, aber wenn ich Angst haben muss mein Gast kann nicht zum Trecking gehen, weil seine Füsse im Dreck der Badewanne fest kleben, frage ich mich schon, was die Betreiber sich denken. Sauberkeit hat nichts mit Geld zu tun. Beim anderen wurden wir so, man kann schon sagen, blöd von der Seite angesehen was wir denn wollen, dass ich mir dachte: behaltet euren Mist.

Die anderen machen das Rennen. Man zeigte uns alle Zimmer Kategorien. Die von Standard über Deluxe bis zu super Deluxe gehen. Bitte immer im Augenmaß halten das Super Deluxe 3 Sterne in etwa bei uns sind.

Was uns wichtig war: Sauberkeit im angemessenen Rahmen und Gastlichkeit.

Beim ersten Hotel fand ich die Zimmer in Ordnung und ich hatte das Gefühl der Gast ist hier Willkommen. Das Hotel, was nicht all zu groß ist, hatte etwas an Wärme und Herzlichkeit. Das Restaurant war jedoch nicht so der Knüller. Aber es gibt eine wunderschöne Dachterrasse.

Das zweite hat die teuersten Zimmerpreise in unserer Runde, aber dafür super top eingerichtete Zimmer. Was mir mit am besten gefällt; alles ist schön hell hier. Das ist selten in Kathmandus Hotels. Aber das Umfeld ist nicht schön. Kommt man von der Strasse denkt man es ist der letzte Schuppen und man seht nicht was für ein schöner Garten und Hotel sich dahinter verbirgt.

Das dritte hatte mit Abstand die saubersten Zimmer die ich je in einem Hotel in Nepal sah. Es gab überhaupt nichts zu meckern. Bis auf: sie haben keinen Garten und Terrasse und die Zimmer sind so extrem klein, dass ich mich frage: wo stellen die Touristen ihre Taschen hin?

Beim vierten in der Runde fanden wir die Zimmer nicht umwerfend, aber sie haben einen Garten, eine extrem schöne Terrasse und einen freundlichen Service.

Jetzt sitzen wir über den Mails die uns die Manager gesendet haben mit ihren Preisangaben.

Welches nutzen wir? Kann man nicht vom ersten die Herzlichkeit, vom zweiten die tollen Zimmer, vom dritten die Sauberkeit und vom vierten die Dachterrasse nehmen?

Shriman tendiert zum zweiten Hotel, ich zum ersten. Klar auch, wir sind was so was betrifft selten einer Meinung. Der Preis spielt auch eine Rolle. Je besser er für uns ist um so billiger können wir unsere Reisen anbieten. Das Geschäft ist hart bei so vielen Anbietern.

Wir schlafen erst mal eine Nacht darüber und dann entscheiden wir uns.

Warum aber war unser Bauch voll? Bei jedem der vier Hotels sahen wir uns erst die Zimmer an und wurden danach von den jeweiligen Managern zu einem Gespräch eingeladen. Da gab es natürlich Tee/ Kaffee / Cola. Im stillen dachte ich immer: kann uns keiner einen Snack anbieten? Dann mache ich so was jeden Tag (Hotels gibt es genug) und komm damit billig über den Tag 😉 Nein im Ernst. Was sollen wir machen? Würfeln?

2 Antworten zu „Aus vier mach eins”.

  1. Hallo – mal so aus der „fachlichen“ Sicht – ich würde das Hotel mit der miesen Fassade, aber den guten Zimmern nehmen – aber noch verhandeln. Also dieses „Das zweite hat die teuersten Zimmerpreise in unserer Runde, aber dafür super top eingerichtete Zimmer. Was mir mit am besten gefällt; alles ist schön hell hier. Das ist selten in Kathmandus Hotels. Aber das Umfeld ist nicht schön. Kommt man von der Strasse denkt man es ist der letzte Schuppen und man seht nicht was für ein schöner Garten und Hotel sich dahinter verbirgt.“.

    Ich würde mit denen sprechen und tatsächlich die „Minuspunkte“ ansprechen.

    Vielleicht planen die Besitzer ja durchaus, auch draußen was zu machen. Wenn Ihr mit denen eine gute Übereinkunft findet – vielleicht ziehen sie die Arbeiten vor? Oder sie gehen zumindest mal vielleicht mit nem Hochdruckreiniger an die Fassade – das kann ja schon was bringen. Vielleicht ist der Besitzer über eine Anregung von jemandem, der quasi die zukünftigen Gäste repräsentiert sogar ganz froh – so nach dem Motto – „das wär uns nicht aufgefallen, worauf die Leute gucken“.

    Natürlich muß man solche Verhandlungen wieder in wohldurchdachten Worten führen, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt. Das muß sicher Dein Mann machen – denn so ganz steckt man als Deutsche ja in der nepalischen Seele nicht drin – bei sowas bricht dann eher die effiziente Deutsche durch ;D

    Wie war das Restaurant in diesem Hotel?

    Gäbe es noch andere zur Auswahl – macht vielleicht ein Neues Hotel auf, das noch nicht bei anderen im Portfolio ist? Es ist ja auch immer gut, wenn man nicht genau das Gleiche anbietet, wie jeder andere – denn dann muß man auch nicht mit 1000 anderen und den Gästen um den Preis feilschen.

    1. danke für deinen tip, wir haben und dann doch für das erste entschieden. der zweite wllte beim preis nichts machen und mein bauchgefühl sagte mir auch das erste ist besser. naja wir werden sehen. aber damit meinen mann hier vors Loch zu schieben hast du recht. ich hätte nie die geduld wie er, wenn es nicht so geht wie ich will 😉

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