Achtung: leichte Ironie im Artikel.
Der „Normalo Nepalese“ hält ab und an am Tag, wenn möglich eigentlich jeden Tag, ein Schläfchen. Ist die Arbeit getan, egal wie lange und anstrengend es auch war, legt er sein müdes Haupt gerne in die Federn und grunzt ne Runde. 🙂 Wir, ich meine wir Deutsche, erledigen gern so viel es geht an einem Tag. mag es nun nötig sein, oder nicht. Schlafen am Tag unter der Woche kommt eigentlich selten vor. Naja bei mir jedenfalls. Man kann ja schon was vorarbeiten, oder so.
Auch Shriman ist solch ein Exemplar. In Deutschland, wenn er von der Arbeit kommt, macht er erst etwas Ordnung, wenn ich noch arbeiten bin, dann legt er sich für ’ne Runde in die Kiste. Und glaubt mir, es kann schon mal sein das es 3 Stunden werden. 😉
Heute, was soll ich anderes sagen, habe ich das erste mal hier in Nepal, diese Angewohnheit für mich angewendet. Einfach Mittags 1 Uhr mich ins Bettchen gelegt und ganz genüsslich geschlafen. Sollte die nepalesische Angewohnheit auch bei mir Fuss gefasst haben? Ich war ja soooooo kaputt! Und das kam so:
Es war wieder mal früh am morgen als ich die neuen Gäste am Flughafen erwarten sollte. Und wieder kamen sie mit Türkish Airline. 5 Uhr klingelte der Wecker und beim aufstehen hörte ich in mich hinein: kommen sie pünktlich? Es war wieder leicht neblig. Werde ich wieder am Flughafen 2 Stunden warten? oder hätte ich getrost noch eine Stunde schlafen können? Um es vor weg zu nehmen, sie landeten sogar 20 Minuten eher.
Es war meine Feuertaufe heute. Shriman ist weg und ich musste zum ersten mal allein ran. Der Guide, welcher die Gruppe ins Annapurna begleitet, kam mit. So konnte ich ihn gleich vorstellen. 5.45 Uhr war er bei mir. Wir stiefelten Richtung Bus, stiegen eine Haltestelle eher aus, denn ich wollte noch Malla Ketten (Blumenketten) zum Empfang am heiligen Tempel in Pashupatinath kaufen. Gesagt getan. Mit Ketten und Agentur Schild bewaffnet warteten wir dann in Gauhsala (ein paar Minuten vor dem Flughafen) auf unseren Fahrer, den ich gestern noch bestätigt hatte. Als wir am Flughafen ankamen war die Maschine schon gelandet und 20 Minuten später konnte ich die Nepal Reisenden in Empfang nehmen. Punkt 8 Uhr waren wir schon im Hotel. Zum Glück waren die Zimmer schon Bezugs bereit. Ein bissel den Leuten Zeit lassen zum frisch machen, hat mir Shriman eingetrichtert. So warteten wir unten und tranken Tee, während die Gäste sich den sicher entgangenen Schlaf der letzten Nacht aus dem Gesicht zu zaubern. Dann gab es ein kleines Briefing. Ich stellte den Guide vor, erzählte über das morgige Programm und auch über die Tour. dann waren fragen zu beantworten.
Den Guide, bhagat, schickte ich zum Feierabend und machte allein weiter. Als erstes ging es zum Geld wechseln. Komische Blicke der Touristen auf die ungewöhnlichen nepalesischen Lappen. Anders kann man das Geld kaum bezeichnen. 😉 Ich zählte dann auch selber nach, denn wenn ich sehe wie ungeübt Touristen die noch nie Nepali Knete in der Hand hatten, krampfhaft versuchen die Zahlen auf den Lappen zu erkennen, bekomme ich einen Lachanfall. Natürlich nur innerlich. Mir ging es ja auch nicht anders beim ersten mal.
Dann mussten Stöcke gekauft werden. Ein langes Unterfangen. Denn: in Thamel finden sich Shops über Shops mit schönen bunten Andenken und Trekking Klamotten. Man blieb hier stehen, da stehen und bewunderte all die schönen Sachen. Leute: schaut euch erst um und kauft nicht gleich, sonst müssen wir glich wider ins Money Wechselbüro und ich muss wieder Scheine zählen ;). Stöcke wurden dann auch gefunden. Das Handeln übernahm ich. ich war stolz wie Bolle, denn ich handelte in Nepali Sprache. Wobei ich in den Augenwinkeln sah, wie den Touris der Mund offen stand, bei meinem wischi waschi Nepali. Die fanden es toll. ich auch. Der nepalesische Verkäufer sicher weniger 😉
Es war mittlerweile Mittag und ich lud ein zu einem kleinen Willkommens essen. Wieder zahlreiche Fragen beantwortet und natürlich einen angeschwärmt über Nepal. Dann ging es zurück zum Hotel. Dort verpasste ich den Touris eine Visitenkarte des Hotels. A) ist hinten drauf eine Wegbeschreibung, B) kennt jeder in Thamel das Hotel und wenn sich jemand nicht wieder findet kann er jedem die Karte unter die Nase halten. Meine Telefonnummer notierte ich für den Notfall, den ich schon einmal hatte, auch darauf.
Dann verabschiedete ich mich bis morgen früh, zur Stadtführung und stiefelte los, Richtung TAAN die TIMS Card holen. (Trekking Card) es hatte angefangen zu regnen und es wurde empfindlich kalt. 10 Grad. klingt jetzt für einen deutschen Winter warm, aber hier fühlt man das anders, weil es überall kalt ist.
Endlich, ich war wieder zu hause und fühlte:…..bleierne Müdigkeit. Arbeiten ist schon anstrengend 😉
Kommentar verfassen