Viele Anfragen prasselten in den letzten 2 Tagen auf mich ein. Zunächst, Shriman geht es gut. Er ist nicht in dem von heftigen Schneefällen und Lawinen betroffenen Gebiet unterwegs. Shriman ist mit einer Gruppe im Langtang Gebiet, was nicht betroffen ist. Ich habe zwar keinen Kontakt zu ihm, aber das ist normal.
Die Region am Annapurna ist am Dienstag von einem Schneesturm heimgesucht worden, einem Ausläufer des Zyklons „Hudhud“, der in Indien schwere Verwüstungen angerichtet hatte. Große Lawinen gingen ab und begruben viele Menschen die dort unterwegs waren. Bis jetzt sind 31 Tote gemeldet wurden. Leider werden noch einige dazu kommen, denn in die weit ab geschnittenen Gebieten konnte noch keiner vordringen.
Gerade jetzt, zur Hoch Trekkingsaison, sind natürlich viele Wanderer unterwegs. Nepalesen und auch ausländische Treker sind unter den Toten zu beklagen. Hoffen wir das die Zahl der Toten nicht viel weiter ansteigt.
Auch mir fuhr natürlich der Schreck in die Glieder. Ich wusste Shriman in „Sicherheit“ da ich weiss er ist wo anders. Aber von uns war eine Gruppe im Annapurna Gebiet unterwegs die laut Programm vor 3 Tagen über den Thorang La Pass gegangen sind, der mit am meisten betroffen war. Sie hätten also nicht mit betroffen sein müssen. Doch da ich weiss, dass Touren Etappen sich auch ändern können, was auch ab und zu an der Kondition der Treker liegt, hätten auch „wir“ betroffen sein können. Shriman war weit weg, er hätte sich kaum um einzelne Details kümmern können. Und ich hier weit ab in Deutschland. (Was mir wieder beweist, ich muss wohl mit vor Ort in Zukunft sein. Über 5 Ecken bekam ich die Telefonnummer des Guides der für uns die Gruppe führt heraus und rief an. Ihnen geht es gut, sie saßen gerade bei einer Tasse Tee und hatten auch gerade von den Ereignissen erfahren. So ist die Sache für uns gut ausgegangen.
Was mich bestürzt, gerade eben meinte RTL bei den Nachrichten, Schuld wären wohl auch die nepalesischen Führer, die die Lage nicht richtig eingeschätzt haben und zuvor die Wanderer zurück bringen müssen.
Wieder auf die Kleinen. Kein nepalesischer Wanderführer kann die Wetterlage zu 100% einschätzen. So ein Blizzard kommt schneller als man denkt. Jeder weiß im Hochgebirge ändert sich die Wetterlage schlagartig. Ich weiß die Guides stehen unter Druck die Tour zu schaffen, gerade auch weil die Treker zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder in Kathmandu sein müssen, weil ihre Rückflüge starten. Ich weiss aber auch das kein nepalesischer Wanderführer ein Risiko eingeht, auch sie haben ihr Leben zu verlieren.
Es ist eine Schande Schuld an ihnen zu suchen. Wetter ist Natur. Und jeder müsste wissen auf was er sich einlässt, wenn er im höchsten Gebirge der Welt wandern geht. Es ist Schicksal für das niemand etwas kann.
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