Ein Jahr später

Ein Jahr und ein paar Tage ist es her, dass ich Nepal verließ. Nicht nach einer Urlaubsreise, sondern nach meiner Zeit in der ich dort lebte.

Jeder der schon lange meinen Blog liest weiß, dass ich würde alles passen wie es soll, Deutschland schneller verlassen als ich könnte und wieder zurück nach Nepal gehen.

Was natürlich so richtig kaum jemand nach vollziehen kann. Selbst Shriman tut sich schwer damit. Gerade er fragt immer: Warum? Ihr habt doch alles….

Klar haben wir und trotzdem. Bin ich vielleicht undankbar? Ich glaube nicht, denn während meiner Zeit dort habe ich fest gestellt das ich viele Dinge die wir doch alle hier haben so gar nicht  brauche. Trotzdem bin ich dankbar das ich die Chance hatte einmal zu wechseln und lange Zeit in eine andere Welt hinein zu schnuppern. Wer bekommt schon solch eine Chance.

Wieder zurück. Die ersten Wochen waren sehr schwer hier. Jede Minute dachte ich an mein altes Leben. Ich wollte mich so gar nicht wieder eingliedern hier, sondern mein einstiges Denken und Tun tief in mir bewahren. Das geht natürlich nicht auf Dauer. Was mir klar wurde als ich wieder begann zu arbeiten. Zu schnell war ich wieder im Trott. Natürlich denke ich noch immer viel zurück und nach wie vor ist mein Plan es auch irgendwann wieder zu tun, aber es ist etwas einfacher geworden. Was mich aber nicht zu 100% zufrieden macht. Ich merke immer öfter wie ich in altes Denken und Tun zurück falle und auch weniger an das Wichtige im Leben denke. Das macht mich traurig.

Wenn ich solche Phasen habe, wie eben, sehe ich mir oft die Bilder von damals an. Höre nepalesische Musik und mache ein Räucherstäbchen an……dann schwelge ich. Ich hatte einmal einen kleinen Film gemacht von unserem Balkon in Kathmandu aus. Zu hören Hintergrundgeräusche mit muhenden Kühen, Hundegebell, Kindergesängen und den rufen der Verkäufer…….die höre ich mir auch an und schließe meine Augen…..dann ist es ein bißchen wie in Nepal.

Irgendwann einmal, wenn ich viel zeit habe, habe ich mir vorgenommen ein Buch zu schreiben, mit all den kleinen Geschichten und Anekdoten.

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6 Antworten zu „Ein Jahr später”.

  1. Der Alltag hat einen schnell im Griff, finde ich und man vergisst schnell. Doch ab und zu passiert es mir auch das ich stehen bleibe und mich an meine schöne Zeit in Indien erinnere.

    1. Ja ich denke vergessen wird man das nie. Und man träumt es wird wieder so werden. LG und schöne Pfingsten

  2. das geht wohl allen so, die einmal fremde luft schuppern (und mehr als das) durften. es ist wichtig, über den tellerrand zu gucken und das gesehene nicht zu vergessen. ich freu mich auf dein buch 🙂 liebe grüße

  3. Ja, ich weiß total wie du dich fühlst…. Ich finde es auch immer erschreckend, wie schnell einen der Alltag in Deutschland wieder zurück hat. Ich denke auch jeden Tag an Nepal und versuche so gut es geht, dass was ich dort vor Ort gelernt habe – nämlich das, was wirklich wichtig im Leben ist – auch mit mir in Deutschland zu tragen. Aber das ist, wie du weißt, leichter gesagt als getan 🙂
    LG

  4. I do miss Nepal but your idea of movie is so good. 🙂

  5. Schieb das mit dem Buch nicht auf die allzu lange Bank, sonst verfliegen die Erinnerungen wohlmöglich.
    Das Geschriebene erinnert mich sehr an den Returnee-Shock, den das Töchterlein nach einem Auslandsschuljahr durchmachen musste.

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