Nepalmeromaya

Um noch mal auf meinen Beitrag von gestern zu kommen….

Es gibt vieles was man über nepalesische Möchtegern Machos aussagen kann. Ich habe da so einige erlebt. Natürlich gibt es auch normale Männer die hart für die Familie arbeiten. Gerade die Träger, nicht nur die für die Touristen, sondern auch die Träger die für die Lokalen Leute schuften arbeiten sehr hart.

Ich kenne aus Shrimans Dorf einen Mann der bis zu 80 Kg die Berge herauf trägt und das in Badeschlappen. Tag ein, Tag aus schleppt er das schwere zeug durch die Berge.

Oder die Straßenarbeiter, die Bauarbeiter die riesen Steine den ganzen Tag schleppen. Auch Frauen, mal nebenbei gesagt, schleppen Steine.

Das Gefühl vieler Nepali Männer sie wären die Erfüllung des Lebens, oder die Schöpfung Gottes haben nicht nur die Männer der Oberen Schichten / Kasten.  Nein, dies zieht sich durch alle nur erdenklichen Schichten/ Kasten.  Angefangen bei den Brahmanen bis zu den kastenlosen, den Dahlits. Wobei man auch immer das Stadt- Land Gefälle beachten sollte. Da gibt es schon, gerade in der jüngeren Generation, in der Stadt Männer die sich da leicht angepasst haben.

Bei uns ist es so, dass Shriman der Herr in der Küche ist. Sowohl in Nepal, wie auch in Deutschland. Naja, Frau muss sich einmal blöd anstellen und wird aus der Küche geworfen ;). Während ich die Wäsche unter mir habe, schiebt Shriman die Kiste in der Küche und saugt auch mal Staub, oder bringt den Müll herunter. Sicher aber liegt das daran, dass er schon viele Jahre bevor wir uns kannten auf sich alleine gestellt war und wir nicht das normale nepalesische Paar sind.

Ein einfaches Beispiel was ich meine aus unserer Nepali Familie.

Ein junger Mann, etwa 18 Jahre und über 35 Ecken mit uns verwandt, kam eines Tages, als ich dort lebte aus dem Dorf in Khotang in die Stadt um dort sein Glück zu suchen. Gewohnt hat er bei Shrimans Familie in Kathmandu. Das war auch so eine Flitzpiepe, der dachte : er ist die Schöpfung Gottes und kann Frauen, oder Mädels für sich seinen Dreck weg räumen lassen. Bis zu dem Moment als er mich traf :). Ich glaube ich könnte in Nepal glatt weg als die Alice Schwarzer der dortigen Gesellschaft durch gehen.

In Nepal ist es so: Ist einer aus der Familie bei jemand anderen zu Besuch und der andere hat gerade Strom, ergo auch Wasser, wirft er seine Klamotten von sich und duscht. Vor allem, wenn bei ihnen lange kein Wasser durch die Rohre lief. Jener junge Mann tat das auch bei uns.  Ja ich weiss ist komisch. Ich habe auch eine Weile gebraucht bis ich das „normal“ fand, aber es ist nun mal so.

In Nepal haben wir ein wunderschönes Bad, ganz neu und Blitze blank. Wir sind aber auch hinterher wie Klinge. Da es in Nepal keine Duschkabinen gibt, sondern beim duschen das ganze Bad nass wird, habe ich einen wunderschönen Gummi Schieber gekauft. Nach dem Duschen schieben wir das Wasser zum Abfluss, damit es nicht so feucht im Bad ist und der Schimmel sich wohl fühlt und irgendwann die Wände hoch kriecht.

Shrimans Familie liebt unser Bad. Shrimans Geschwister und die Mama wissen aber auch, dass wir uns täglich nach dem duschen zum Jolli machen und wischen. Sie haben sich schon an meinen „Splin“ gewöhnt und schieben kräftig mit nach dem duschen.

Jener junge Mann, dachte aber: ach nö warum, ist doch ’ne Frau im Haus. Schliesslich verstehe ich mehr Nepali, als manch einer denkt. was aber mein kleines gehütetes Geheimnis ist. Naja, der Typ dachte: dusche ich mal und lass alles wie es ist und meine alten Schmutz Klamotten lasse ich auch gleich liegen. Ha….aber nicht mit der deutschen Emanze. Stolz wie Bolle lief ich in die Küche und holte den Gummischieber. In den Augen des Jungen leuchtete es verräterisch und ich konnte klar seine Gedanken auf seiner Stirn lesen…….sie putzt es jetzt weg. Shrimans Familie dachte sicher anders, sie kennen mich.

Geradlinig ging ich zu dem jungen Mann und drückte ihm den Schieber in die Hand. Hierbei muss ich sagen, dass eine nepalesische Frau das sicher nie machen würde. Nachdem er es sich frisch geduscht auf unserem Sofa bequem machte drückte ich ihm den Schieber in die Hand. Mit Gesten versuchte er mir bei zubringen, dass er nicht wisse wie damit umzugehen ist. Na dem Mann konnte geholfen werden und ich zeigte es ihm. 😉 Sanft schob ich ihn mit meinem Putzzeug zum Bad und sagte klar…….so nun mach mal.

Ich klopfte mir in die Hände, als ich sah, er spurte. 😉

Nebenbei war seine Mama auch da, nebst Shriamns Mama. Sie sagte zu Shriman etwas und er übersetzte: wo zum Teufel warst du ( gemeint war ich) die ganze Zeit!

Sie hätte es nie geschafft den Super Buben zu so was zu bewegen…..

Sie fand’s toll und er duschte nie wieder bei uns.

So sind’se die Männer……..