Hagelsturm und ein Platten

Es gibt Tage an denen man sich fragt: was läuft eigentlich noch alles schief? So einer war der letzte Tag vor unserer Abreise aus Nepal.

Für ein paar Tage war ich ja quasi als Reiseleiter eingesetzt und hoffte meinen Job gut gemacht zu haben. Da wir, Shriman und ich, etwas ausserhalb vom Touristenzentrum in Kathmandu wohnen musste ich am mich am Morgen auf den Weg machen um meinen Gast vom Hotel ab zu holen. An jenem Tag sollte sie die Schönheiten eines typischen Newari Dorfes kennen lernen. Ich spreche hier von Panauti.

Das die Dinge in Nepal oft nicht laufen wie wir sie aus unseren heimischen Gefilden gewöhnt sind, habe ich sicher schon einige male erwähnt. Doch der Mensch gewöhnt sich an vieles und kann damit leben 🙂

An jenem Morgen war eigentlich Bandh angesagt. Der aufmerksame Leser des Bloges weiss: na Hallo nichts geht mehr da alle streiken. So richtig offiziell war er nicht. Die einen meinten ja es ist so, heute darf kein Auto fahren, die anderen meinen nöööö alles in Ordnung. TV und Presse sind dabei keine Helfer. TV braucht Strom ( der natürlich mit Abwesenheit glänzte) und die Presse kommt in Nepal nicht ins Haus. Die muss man im Laden kaufen. Da ist guter Rat teuer. Wie bekommt man heraus, ist Streik oder nicht?

Ganz einfach. Man wirft sich vorzeigbare Kleidung über und läuft, wie in unserem Fall, 5 Minuten bis zur Ring Road, der Hauptstrasse. Dort gafft man dann etwas und merkt nach paar Sekunden….da läuft was, oder nicht. Gut an jenem Tag fuhren Fahrzeuge, zwar spärlich, aber immerhin. Ich entschloss mich vorsichtshalber ein Taxi zu nehmen. Was für ein Fehler! Im Nachhinein kann man sagen, gelaufen wäre ich schneller. Denn mir passierte was einem Reiseleiter niemals passieren sollte: ich kam zu spät.

Das erste Taxi was ich bestieg fuhr schwungvoll los. Kathmandus Strassen sind nicht die besten, dem entsprechend sehen auch die Taxis aus. Nach ein paar Minuten gab es einen Ruck/Knall und der Taxifahrer fluchte was das Zeug hält. Sicher wusste er nicht das ich ihn etwas verstand. Wiedergeben möchte ich seine Worte hier nicht. Achsbruch. Da ging nix mehr ich musste das Fahrzeug wechseln.

An Tagen an denen die Menschheit Nepals sich nicht entscheiden kann haben wir nun Bandh oder nicht, kommt auch nicht aller Furz Nase ein Taxi des Weges. Es hieß warten bis das nächste um die Ecke bog. Jener Taxifahrer der irgendwie meine Not spürte lies mich dies auch spüren als er den Fahrpreis nannte. Ich konnte ihn dann zwar, Dank meiner nun doch etwas besseren Nepali Kenntnisse, etwas herunter holen. Trotzdem war es immer noch übetteuert. Nun gut.

Nach etwa 400 Metern bemerkte ich wie jener Fahrer beim fahren immer wider seine Birne zum Fenster raus hing und seinen linken Vorderreifen beim rollen beobachtete. Den Verkehr um ihn herum interessierte ihn dabei weniger. Ich kann behaupten er ignorierte ihn 😉 Mir brannte die Zeit unter den Nägeln. Ich war schon 10 Minuten später dran und die Zeit rannte. Jetzt steuerte der Taxifahrer immer wieder kleine Werkstätten an und bettelte um Luft. Was hieß, er hatte fast einen Platten. Warum allerdings alle Werkstätten abnickten und meinten sie hätten keine Luft weiß ich nicht. Vielleicht streikten an jenem Morgen die Reifen Luft Versorgungs Läden? Man weiß es nicht. Das Lben ist voller Geheimnisse.

Irgendwie kamen wir dann doch um ganze 20 Minuten später am Hotel an. Der Gast hatte geduldig gewartet und unsere Fahrt nach Panauti konnte los gehen. Die Lage hatte sich entspannt und die Öffentlichen fuhren wieder. So tuckelten wir in einem Local Bus nach Panauti und erlebten einen entspannten Tag.

Zurück in Kathmandu, der Himmel hatte sich schon eine ganze Zeit zugezogen und ein Gewitter war im Anmarsch. So entschlossen wir uns vom Bus Platz ein Taxi ins Hotel zu nehmen. Vorgesehen war ein Spaziergang zurück. Doch Dank des Wetters, denn es goss jetzt, war das nicht mehr möglich. Etwa 5 Minuten vom Hotel entfernt blieb der Taxi Fahrer stehen. Drehte sich zu uns um und murmelte was in schlechten Englisch. Was war los?

Zum ersten hatte es jetzt kräftig angefangen zu hageln.

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Eine Fortbewegung per Fuss war eigentlich nicht möglich. Aber um uns herum fuhren alle Autos. Warum unseres nicht? Hatte der Fahrer Angst bei Hagel zu fahren? Nein.

Wir hatten einen Platten. der Fahrer bat uns zu warten bis es aufhört zu hageln, damit er dann das Rad wechseln könne. In Anbetracht das wir nur 5 Minuten vom Hotel entfernt waren entschieden wir uns aus zusteigen. Natürlich gab ich dem Fahrer den vollen Preis.

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Einen Tip habe ich noch für den Taxi Driver bereit:

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…hier gibt es „gute“ runderneuerte Reifen 😉

 

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