Es geht mal wieder ums Essen. Aber nicht das was wir zu uns nehmen, sondern das was wir, leider noch zu oft, wegschmeissen.
Nepal ist nicht nur ein Entwicklungsland, sondern auch eins der ärmsten in Asien. Nie würde in Nepal ein Normal Denkender auf die Idee kommen Essen weg zu werfen. Das habe ich dort nie gesehen, von keinem, auch nicht von Shriman.
Selbst wenn wir unsere legendäre Hühnchensuppe gekocht haben und einiges an Knochen übrig bleibt, werden die nicht einfach in den Müll geschmissen, sondern wir haben die Reste „unserem Hund Paul“, dem Strassenhund gebracht.
Ich selbst erwische mich zu oft in Deutschland dabei Essen weg zu schmeissen. Denke ich darüber nach wie viele arme Menschen in Nepal davon noch satt werden würden, bekomme ich ein schlechtes Gewissen.
Letztens, ich kam von der Arbeit nach Hause, warf ich einen Blick in den Mülleimer. ( Hatte was gesucht von dem ich dachte es weg geschmissen zu haben. Dabei fiel mein Blick auf gekochte Nudeln. Ich fragte Shriman warum er die Nudeln weg geschmissen hat. Ich kenne so was eigentlich nicht von ihm. Naja ich hatte zu viel gekocht und morgen sind die doch alt.
Erstens, mein Guter, sind sie morgen nicht alt. Gekochte Nudeln kann man am nächsten Tag noch mal warm machen. Zweitens bin ich so was von überrascht das gerade du so was machst.
Shriman kennt Hunger aus eigener Erfahrung. Während des Bürgerkrieges, als keine Touristen kamen und er keine Verdienstmöglichkeit hatte, hat er Tage lang Reisflocken mit Wasser gegessen. Reisflocken quellen im Magen und erzeugen ein Sättigungsgefühl. Es gab Tage da hat er nur Wasser getrunken. Gekochte Nudeln, auch trocken, wären sicher damals eine Delikatesse für ihn gewesen.
Vergisst man so schnell, wenn man einige Dinge im Überfluss hat? Oder hat unsere Wegwerfgesellschaft auf ihn schon abgefärbt?
Paul unser Strassenhund in Kathmandu
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