Nepalis haben kaum Möglichkeiten ausreichend Geld für ihr Leben zu verdienen.
Moderne Sklaverei schafft da Abhilfe. Mit Ländern wie, die gesamten Emirate, Malaysia und wie sie noch alle heißen haben sich potentielle Arbeitgeber gefunden, die dem gern Abhilfe schaffen.
Wer von Doha, Abu Dhabi, Dubai usw. weiter nach Kathmandu fliegt sieht es selbst. Zu 80% sitzen Nepalesen in den Maschinen, die auf Urlaub von ihren Arbeitseinsätzen nach Nepal fliegen. Um das vorn weg zu sagen, nicht jedes Jahr ein Flug, sondern aller 3 Jahre ( wenn überhaupt).
Eigens dafür gibt es verteilt im Land so genannte Main Power Agenturen. Die damit kräftig Geld verdienen. Nepalesen die sich entschließen den verlockenden Werbeplakaten und Anzeigen in den Zeitungen zu folgen, stehen vorerst vor einem scheinbar unüberwindbarem Problem. Geld zu besorgen. Hoppla, müssen sie nicht da hin um Geld zu verdienen? Ja schon, aber zuvor wird erst mal abkassiert.
Ein Arbeiter der sich vermitteln lässt zahlt an die Main Power Firma um erst mal rein zu kommen. Das sind Summen meist um die 3000 Euro! Richtig gelesen. Zum Vergleich ein ausgebildeter Lehrer, mit Studium zuvor, verdient in Nepal an einer staatlichen Schule um die 80 Euro. Pro Monat! Eine Frau die 6 Tage die Woche jeweils 10 Stunden am Tag Steine klopft und schleppt bekommt an die 50 Euro im Monat. Damit man mal ein Vergleich hat was 3000 Euro für einen Nepali bedeuten.
Kredite werden aufgenommen und alles was an Geld nur verfügbar in den weitverzweigten Familien ist kommt dazu. „Verdienen“ tun die Arbeiter so um die 250 bis 400 Dollar im Monat. Da kann man sich ausrechnen ,wie lange es dauert bis die Familie wieder im Plus ist. Die Anzahlungen sollen für die Flüge ins Arbeitsland und Provision für die Agenturen sein. Wohlgemerkt nur die Hinflüge. Keine Urlaubsflüge zurück nach Nepal! Wenn ich mal so nachdenke das ein Flug in etwa 400 Euro kostet, kann man sich ausrechnen was jene Agenturen verdienen. Vor dem Passamt in Kathmandu, ich fuhr Monate lang jeden Tag vorbei, bilden sich täglich Schlangen von Arbeitswilligen die das Land verlassen möchten. Warum machen sie das, warum Schulden machen und für Jahre das Land verlassen und die Familie nicht sehen? Naja, warum arbeiten in Deutschland viele Menschen in Arbeitszeitfirmen, oder Personal Leasing Unternehmen, wie es neuerdings heisst? Weil es was anderes nicht gibt.
Aus unsere Familie gibt es weit verzweigt einige die in so einem Programm sind. Mein Schwager arbeitet seit 5 Jahren in Malaysia in einem Hotel für 250 Dollar. Letztes Jahr war er, nach 3 Jahren, mal wieder in Nepal. Für ganze 4 Wochen seine Frau und kleine Tochter sehen. Ein Neffe war im Irak, weil auch die Amis beteiligen sich gerne an jenen Main Power Agenturen. 2 andere Neffen warten seit ein paar Monaten auf ihren Pass um nach Qatar zu gehen.
Meist ist es so, dass wenn die Arbeiter in ihrem Gastarbeiterland ankommen, ihnen erst mal die Pässe weg genommen werden. Es ist kein Einzelfall das Arbeitsverträge die zuvor geschlossen wurden abgeändert werden. Natürlich zu schlechteren Konditionen. Wie sollen sie sich wehren? Ohne Pass und Geld gibt’s kein Zurück, Krankenversicherung, sonstige soziale Absicherung? Fehlanzeige. Die Fussball WM in Katar 2022 braucht Stadien. Wer soll die bauen?
Auszug aus die Welt:
Laut einer Recherche der englischen Tageszeitung „Guardian“ führt der gewaltige Bauboom in Katar vor der Austragung der Endrunde zu Ausbeutung, Hunger und Tod. Innerhalb von zwei Monaten sollen 44 nepalesische Arbeiter gestorben sein – die Hälfte davon an Herzversagen aufgrund von unmenschlichen Bedingungen oder bei Arbeitsunfällen. Bei einem „großen Bauprojekt“ für die WM soll gar Zwangsarbeit im Spiel sein. Die Zeitung bezieht sich auf Dokumente der nepalesischen Botschaft.
Die nepalesische Botschafterin die dies anprangerte wurde dann auch ganz schnell zurück gerufen.
Ich erlebte einmal die Situation am Flughafen in Kathmandu als ein Toter Arbeiter aus einem Emirate Land zurück kam. Schnell spricht sich in Nepal herum, wenn einer in der Holzkiste aus dem Flughafen getragen wird und auf das Dach eines Autos verfrachtet wird. Was war passiert, wo kam er her, wer ist es, hat er Familie Frau und Kind usw. betonen muss ich noch, dass selbst für den „ausserplanmäßigen“ Flug des Arbeiters die Familie für die Flugkosten aufkommen muss. Zynisch kann man sagen: schließlich verdiente ja der Nepalese viel Geld im Ausland, da kann die Firma doch nicht etwa noch die Rückführungskosten des Toten bezahlen. Wie soll er das denn zurück bezahlen?
Sollte man, wie in diesem Fall des geschilderten Artikels in „Die Welt“ die Fussball WM boykottieren? Was bringt s denn wirklich? Was soll man denn da alles boykottieren? Es hätte doch kein Anfang und kein Ende. Auch Boykott wird nicht verhindern das weiterhin viele Menschen aus dritte Welt Ländern bei den Reichen und Schönen der Welt für ein Apfel und Ei schuften. Wer boykottiert denn hier Firmen die mit Personal Leasing Geld machen?
Was noch zu bedenken ist. Wer sind die Bauträger die gerade für die WM in Qatar die Sportstätten bauen und ausrüsten? Sehr oft europäische, sicher auch Deutsche Firmen.
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