60 Jahre Everest Besteigungen

…und es werden sicher noch einmal so viele sein. Ist ja kein Wunder, könnte man denken bei diesen Anblicken.

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Das natürlich so jeder Nepalese auch auf den Everest möchte ist ja wohl klar. Ich selbst aber, habe mir das nach meinem letzten Trek, der mir schon bei über 5000 Metern eine wahnsinnige Freude bereitete, nun entgültig abgeschminkt 😉 Auch gutes zureden von Shriman, es wäre doch toll und so, ignoriere ich jetzt. Ich lass mal lieber die Nepalesen ran. Der Sagarmatha, wie die Nepalesen „ihren“ Berg nennen, oder Chomolungma, so sagen die Tibeter ,ist schon seit Jahren das TOP Thema wenn es Mai wird. Es gibt nur ein kleines Zeitfenster um the BIG ONE zu besteigen. Das ist Mai/Juni. Dann ist der Monsun noch nicht so weit fortgeschritten und kalt ( ich untertreibe jetzt mal) ist es auch nicht mehr.

Seit Sir Edmund Hillary, gemeinsam mit Tenzing Norgay das erste mal oben waren, entwickelt sich Jahr für Jahr ein größerer Run zum Berg hin.

Während immer wieder Menschen sterben, streben trotz dessen mehr und mehr Bergsteiger, teils auch solche die es gern sein wollen und nicht sind, in Richtung Berg. Nicht immer liest man in der Zeitung das wieder ein Bergsteiger gestorben ist am Everest. Doch glaubt mir, es ist so. Lesen können wir es in unseren Medien nur nicht, weil es Sherpas, Träger, Arbeiter…….kurz Nepalesen sind.

Ich kenne persönlich 2 Familien die jeweils ein Mitglied ihrer Familie verloren haben am Berg. Und trotzdem, würde ein anderes Familienmitglied die Chance bekommen, sie würden es machen. Sie wissen auf was sie sich einlassen, sie wissen wenn was passiert gibt es kaum eine ordentliche Versorgung der hinterlassenden Familie….sie wissen alles und sie machen es doch. Logo……ein Träger der bis ganz nach oben mit geht, neben der Ausrüstung auch oft „Kunden“ mit hochschleppt, bekommt über 3000 Euro. Je nachdem, was er trägt und wie viel Kilos. An Hand das diese Summe in Nepal ein 3 Jahresgehalt eines ausgebildeten Lehrers ist, verwundert das nicht. Jeder von uns würde das sicher auch tun. Glaubt Ihr nicht? Versucht Euch dann mal in die Lage eines normalen Nepalesen zu versetzen. Ist schwer, ich weiss.

Spaßes halber habe ich mal gegoogelt, wer eigentlich alles sich dort herum treibt.

Da gibt es den Jüngste ( 13 Jahre alt), der Älteste ( 81 Jahre), der allerdings abbrechen musste …..und wen wundert das. Nun ist es ein 80 Jähriger 😉 Ein Mann mit einem Arm, eine Frau mit nur einem Bein, die erste Araberin, der erste Deutsche, der/die erste aus aller Welt, von einer Frau die während einer Saison zwei mal oben war, Inder die auf Ski runter rutschen wollten ( keine Ahnung ob der Plan aufging), dem kleinsten Mann, dem größten Mann, der ältesten Frau, dem Mann mit dem dicksten Bauch, der Frau mit den blondesten Haaren, dem Kind mit dem meisten Spielzeug usw…

Ein Mann der sein Fahrrad mit rauf nehmen wollte gab es auch und ich weiss nicht was er mit dem Rad vor hatte ;). 2 Engländer die Kricket oben gespielt hatten. Keine Ahnung ob da Platz zu ist, die Briten halt ;). Ein Ami, wen wundert es, der Liegestütze oben machen wollte. Mit und ohne Handschuhe ;). Und ich habe mal gelesen das zwei Italiener während des Aufstieges mit Aktien gehandelt haben. Ob sie an der letzten Finanzkrise dabei beteiligt waren, wag ich nicht zu hoffen ;).

Und da ist Appa Sherpa, der ganze 21 mal auf dem Everest war. Sicher einer der wenigen der weiss was er tut. Oder Pasang Lhamu, Sherparine und erste nepalesische Frau auf dem Gipfel. Für sie wurde ein Denkmal gebaut, täglich fuhr ich vorbei auf dem Weg nach Boudha.

Pläne und Diskussionen gibt es ob man am letzten Stück, dem Hillary Step, weit über 8000 Metern, eine Leiter befestigen soll. Damit die Leute die mittlerweile Schlange stehen schön geordnet hoch steigen können. Ja wie wäre es denn mit einer kleinen Tee Bude oben, damit auf den Gipfelerfolg angestoßen werden kann? Oder gar eine Filiale von Jack Wolfskin , für Bergsteiger die was vergessen haben?  Oder C&A für Frauen die modisch chic oben rum krabbeln wollen? Fragt sich nur ob sich geeignetes Personal findet, welches einen 8 Stunden Arbeitstag oben aushält. Mir persönlich wäre der Arbeitsweg etwas zu lang. 😉

Meine Meinung ist zwei geteilt. Da sind die Verrückten, die zuvor noch nie einen Berg bestiegen hatten,  nicht mal bei einem stink normalen Trekking im Himalaya waren. Aber jene die die Knete dazu haben und möglicherweise vor lieber langer Weile nicht wissen was sie machen sollen. Oder gar nicht wissen mit dem Geld wohin. ( Wie wäre es mit sozialem Engagement in der Region?). Sie alle füllen reichlich die Kassen…….aber welche Kassen? Jahr für Jahr vergibt Nepal Everest Besteigungs Permits für viel Geld. Die Chinesen die von ihrer Seite aus ( meine natürlich von tibetischer Seite aus) auch hoch kommen, sind da sehr viel sparsamer mit der Vergabe. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fester lehnen, aber ich möchte nicht wissen wie viel von den Permit Gebühren in Taschen wandern, wo sie nichts zu tun haben.

Ich sehe aber auch die Menschen in der Region. Für sie ist es oft die einzige Gelegenheit Geld zu verdienen. Viel Geld in ihren Augen. Eine Exkursionsteilnahme kann da auch schon mal die gesamte Ausbildung der eigenen Kinder abdecken.

Ich hoffe nur in Zukunft erwischt es nicht mehr so viele, denn dann bleibt den Familien gar nichts. Den anderen „Freidenkern“ die meinen irgendwelche obskuren Rekorde aufstellen zu müssen, würde ich gern sagen…………es gäbe da auch sinnvolleres.

2 Antworten zu „60 Jahre Everest Besteigungen”.

  1. es ist schon verrückt, alles ist so ungleich verteilt! bestimmt waren die wenigsten nepalesen je in der nähe ihres „sagarmatha“ , genau wie es hier viele argentinier gibt, die niemals die weltschönsten und -größten wasserfälle des iguazu ihres landes gesehen haben. aber schon ganz viele ausländer, ich eingeschlossen. und die unfälle am berg wird es wohl auch immer geben, die gier nach abenteuer ist einfach zu groß! schönes wochenende

    1. Stimmt die meisten der nepalesischen freund die ich habe waren noch nie in den bergen, oder pokhara. immer nur in der Umgebung KTM, wenn überhaupt. eigentlich eine schande wenn sie mit ihrem ohr an deinen lippen kleben wenn du über ihr schönes land sprichst, was du bereist hast……lg schönes we

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