Na das war ja mal ’ne Sause heute.
Volksfest………
Musik und Tanz…….
Totenverbrennung……
Stundenlanges anstellen um in den Tempel zu kommen….
Und Kiffer Festspiele……….in einem vereint.
Shiva Ratri in Nepal und alle feiern mit. Ich schrieb schon Shiva hatte heute seinen Geburtstag. Wie alt der Junge aber geworden ist, kann ich Euch nicht sagen. Auf alle Fälle alt.
Mittags gingen wir los, die Strassen waren leerer als sonst. Privatautos fuhren so gut wie gar nicht, nur die Busse waren rappel voll. Und alles fuhr in Richtung Pashupatinath. Rings um den Tempel war alles abgesperrt. Die Strassen, sonst verstopft von Autos, Bussen, Motorräder, Fahrädern, lebensmüden Fussgängern und auch Küchen, war heute eine einzige Festmeile. Die Menschen strömten nur so zum Tempel.
Der Haupt Tempel, der mit dem goldenen Bullen davor, den darf ich nicht betreten, weil ich kein Hindu bin, war heute der meist besuchte Platz sicher in ganz Asien.
Kilometer lange Schlangen bildeten sich vor den verschiedenen Eingängen des Tempels. Man sagt die Leute stehen bis zu 3 Stunden, um herein zu kommen, mal kurz was zu opfern und wieder raus zu gehen. Als wir 5 Uhr gingen standen immer noch Hunderte davor.
Was mich wunderte….zu fast 80% waren Frauen in der Warteschlange. Wieso denn das, fragte ich den Nepalesen neben mir. Als ich dessen Antwort hörte behielt ich mir mal vor nichts zu antworten………Frauen sind viel gläubiger als Männer in Nepal, was auch daran liegt, dass die Frauen mehr Zeit haben, denn die Männer arbeiten den ganzen Tag. Wie gesagt, dies lass ich jetzt mal einfach so im Raum stehen und kommentiere es nicht 😉
Nepal hat ein Splin was Vereinigungen betrifft. Jede noch so kleine Pups Bude gründet eine Vereinigung. So natürlich auch der Pashupatinath. Die nennen sich dann Vereinigung der Shiva Anbeter. Oder so ähnlich. Jedenfalls sind die aber mega auf Zack. Ich war erstaunt. Tausende von Menschen pilgerten heute zum Tempel. Es gab keine Streitigkeiten, kein Chaos, alles was fast Deutsch durchorganisiert. Genau genommen lief das ganze geordneter ab, als so manches Fussballspiel in Deutschland.
Den Wartenden wurden kostenlos Getränke und Mandarinen gereicht. Es gab kein Gedrängel, kein Gestosse und Rumgeschupse. Waren die Menschen auch noch so eng beieinander, alles verlief friedlich. Respekt.
Polizei stand an jeder Ecke. Doch die hatten kaum was zu tun. Nur einmal, sah ich, verscheuchten sie Jugendliche die scheinbar unter 18 waren. Die hatten sich doch auch an der Kiffermeile verirrt und wollten sich bedienen. Da gabs aber auf die Finger von der Polizei. Ansonsten konnte jeder der wollte sich einen Joint, die hier wirklich von den Sadhus angeboten wurden, bedienen. Wild fuchtelnt hätte man sich hinstellen können vor Nepals Ordnungshüter………sie hätten kein Wort gesagt.
Die hübschen Mädels hier sind von der Vereinigung…..Junge Mädels die am Tempel alten Menschen helfen.
Und auch für Menschen die sich nicht wohl fühlten war gesorgt.
Bevor die Menschen den Haupt Tempel betraten, mussten sie ihre Schuhe ausziehen. Der heilige Tempel darf nicht mit Schuhen betreten werden. Wie findet man aber von Tausenden Schuhpaaren seine eigenen Treter wieder? Auch das perfekt organisiert. Vor dem Eingang war eine Art Zelt in denen Stangen angebracht waren mit Haken und Nummern versehen. jeder bekam die Nummer zu seinem dazugehörigen Haken an dem seine Latschen hangen und beim Heim gehen bekam jeder wieder die Schuhe die ihm gehörten. Sicher gab es den einen oder anderen der lieber ein anderes Paar genommen hätte :).
In einem Land was im Chaos lebt, wo es seit Jahren keine richtige Regierung, keine Verfassung gibt, wo Politiker Korrupt nur eins sind, im 4. ärmsten Land der Welt ( laut irgendeiner Statistik)……….gab es solch eine perfekte Organsisation, in der niemand aus der Reihe tanzt……..ich war begeistert. Noch mehr davon, dass ich als leicht zu erkennender Tourist, mich nirgendwo anstellen musste, heute nicht bezahlen musste und überall ganz schnell durch durfte. Jede Sperre die ein Nepalese nicht durchlaufen durfte, war für mich passee. Ich muste nur meine europäische Schnute nach vorn halten, schon wurde ich durch gewinkt. Was Shriman, neben mir schamlos ausnutzte. Noch nie hatte er solch eine Vorzugsbehandlung, immer musste er anstehen und Umwege wegen den verschiedensten Sperren gehen, aber heute war auch er ein „Priveligierter“ ( sicher falsch geschrieben).
Rechts die Leute stehen an um in den Haupt Tempel zu kommen. Wir durften links einfach durchwatscheln.
Im Tempelbezirk waren Menschen, Menschen, Menschen.
Den Bagmati, den heiligen Fluss, hatten sie vor 2 Tagen zur Hälfte zugeschüttet. Erstens konnten sie so ganz einfach den Müll und Dreck verdecken, denn schliesslich macht man ja die Bude sauber , wenn Gäste kommen. Ausserdem brauchten sie den Platz. Der Weg am Fluss wäre zu eng gewesen. So hatte ich heute die Gelegenheit über einen heiligen Fluss zu laufen……ich ging quasi übers Wasser.
Dann ging es zur Kiffermeile, meine den Sadhus, die auch Baba gennant werden. Vor jedem , wirklich jedem Sadhu lagen Joints. Für mein Empfinden stank es wie die Pest um mich herum. Es qualmte in jeder Ecke, jeder kleine Schrein war besetzt von rauchenden Männern, Ich sah nicht eine Frau die sich Marihuana rein pfiff, nur Männer.
So muss man sich das vorstellen. Zwischen den Schreinen und Tempeln sitzen die Sadhus, frönen ihrem Hobby und fühlen sich Shiva gaaaanz nah. An ihnen vorbei gehen die welche mitfeiern wollen, auch neugierige Touris . Wer will hält inne, gibt einen Zwanziger dem Sadhu und bekommt seinen Stoff. Gratis dazu noch einen Tikka, als dank das er auch heute Shiva huldigt.
Nein er bietet nicht schreiend seine Ware an, er singt…
Er macht es sich gemütlich und liest ein Buch….
Währeend sie verzweifelt auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind.
Es gibt auch Sadhu Frauen. Saduhinnen 😉
Das ist der Moment an dem die Polizei sonst zugreifft……..Geldübergabe.
🙂
Gemütliche Schmöker Runde
Das Stück zu 20 Cent.
An Hand dieser Bilder fragte auch ich mich, was ist der Sinn Shivas Geburtstages? Kiffen? Nein, natürlich nicht, dies ist nur das was alle Welt so sieht. Da muss doch verdammt noch mal was anderes sein.
Ach ja, die Nackschen, wie mir gestern versprochen wurden. Nepal so prüde, tief verwurzelt noch immer in ihreren alten Traditionen. Sollte für die Nepalesen das Wichtigste Kiffen und Nacksche sein? Zum einen waren da die Frauen, die ich an diesem Tag in der Nähe der Saddhus nicht sah, sie waren im Tempel, beteten ihren Gott an, tratschten danach mit Freunden, Familie und ging wieder. So stellte ich mir bis jetzt Hinduismus vor. Was ich aber sah war Flower Power vom feinsten, mal überspitzt gesagt. Heute fiehl mir zum ersten mal so richtig auf wie weit doch Mann und Frau getrennt sind, was das nach Aussen zur Schau gestellter Alltag betrifft.
Frauen beten, singen und tanzen. Männer kiffen, haben Spass dabei einen Sadhu zu animieren nun endlich mal seine Hüllen fallen zu lassen und überhaupt. Zum Schutz der nepalesischen Männerwelt muss ich sagen, dass die welche ihren Spass hier hatten Jüngere waren. Dir Ollen :), die Familienväter sah ich nicht. Trotzdem mir war noch nie die Trennung von Männer und Frauenwelt so extrem aufgefallen wie heute.
Seht genau hin. Dies ist der Bereich wo die Sadhus sitzen, seht Ihr eine Frau?
Und was ist hier? Eine Traube von jungen Männern, die ab und an gröhlten was das Zeug hält.
Baba….was weiss der Geier wie er heisst, hat hier einen Joint in der Schnute. Die Jungs stehen um ihn herum und brüllen doch wirklich im Ernst………zeig mal, mach dich mal nackig…..oder so ähnlich.
Er, jedenfalls, hustet denen was nimmt noch mal einen Zug auf Lunge…..
…und legt sich gemütlich wieder hin.
Wenn jetzt einer meiner Leser denkt, ich stand da mit in der Reihe, dann hat er sich getäuscht. Ich habe eine andere Stellung hier, als Ausländer. Ich habe Narrenfreiheit, was Dinge betrifft die eine nepalesische Frau nicht machen sollte Aber ich stelle mich nicht mit hin und brülle…….ausziehen. Naja wenn’s einer von den Schippendeals, oder George Clooney gewesen wäre, hätte ich mir das vielleicht noch mal überlegt……….aber ein oller Saddhu? Nöööö
Der „Mädelbereich“ der Heilige Shiva Tempel. Sicher ging es dort zivilisierter zu 😉
Ich hatte genug, meine Lungen hatten so viel Marihuana inhaliert, ohne das ich zum Zug kam…..nee im Ernst, es war mir zu Dicke Luft. Irgendwie aber war ich noch nicht zu frieden. Sollte das alles gewesen sein? Nein!
Wir schlenderten weiter immer am Fluss entlang, weg von den Sadhus.
Dort war Volksfest Stimmung. Fressbuden und Festzelte…..
….in denen heilige Lieder zu Ehren Shivas gesungen wurden und getanzt wurde.
Das waren Nepals Feste wie ich sie bis jetzt kannte.
Hier waren auch wieder die gefrässigen Affen, die sonst Bestandteil in Pashupathi sind.
Wir bummelte durch die Massen, schlemmten uns durch die Köstlichkeiten der nepalesischen Küche und gingen zurück Richtung Ausgang. Hier an den Verbrennungs Chats, gleich gerade herüber wo der Bär steppte, ging das Verbrennen weiter, als wäre ein Tag wie immer.
Die Familie schaut zu wie der Angehörige verbrennt.
Ein Priester sorgt dafür das alles seine Richtigkeit hat.
Die Füsse des Toten werden ins heilige Wasser gelegt, bevor er verbrannt wird.
Und das ist wa übrig bleibt………….
Shiva ratri, ich war dabei und habe es gesehen. Während Tihar und Dashain, die anderen großen Feste, im Kreis der Familie gefeiert werden ist Shiva Ratri ein großes Volksfest für alle, was sich Draussen abspielt.
Der Leser muss denken in Nepal herscht Sodom und Gomorra. Dem ist nicht so, es ist Jahre lange Tradition wie Shiva Ratri gefeirt wird und so wird es immer bleiben. Für mich war es ein wunderschöner Tag an dem ich wieder ein Stück nepalesiche Kultur kennen gelernt habe. Das sie so anders ist, macht die Sache doch auch um so vieles interessanter.
Kommentar verfassen