Es ist schon ein paar Monde her, jetzt aber endlich muss ich mal davon berichten.
Shriman gehört der Rai Kaste an, ein stolzes Volk ( tibetobirmanisch) aus Khotang, was in Ost Nepal ist. In Nepal gibt es etwa 600 00 Rai. Etwa 26 verschiedene Sprachen sprechen die Rai. Shriman kommt aus der Linie der Bandawa Rai, welche die oberste der Rai Kaste ist. Es scheint schon komplizuert hier 😉
Die Rai haben eher das was man eine Mischmasch Religion nennen könnte. Halb buddhistisch, halb hinduistisch, geprägt mit einem Schuss Schamanismus.
Wie auch viele andere verschiedene Ethnien in Nepal feiern auch die Rai Kaste ihre eigenen Feste. Grob geschätzt 4 Stück. Laut Angabe Shrimans :).
Letztens war solch ein Fest.
Die Rai Kaste hatte auch einmal einen König um 1712. Damals war Nepal noch nicht vereint.
Die Menschen tanzen in ihrere traditionellen Kleidung.
Der Ober Schamane zu dieser Veranstaltung.
In Nepal gibt es ein Götterpaar, welches ein hohes Ansehen hat. Shiva und Pavarti. Da nun aber die Rai, neben verschiedenen anderen Ethnien, Götter mässig gesehen sein eigenes Süppchen kocht, haben sie doch glatt weg jenem Götterpaar eigene Namen verpasst.
Sumnima ( Pavarti das Mädel) und Paruhang ( Shiva der Junge). Ihnen zu Ehren begehen sie einmal im Jahr das Udhauli und Ubjauli Fest.
Ersteres soll das Götterpaar milde stimmen und doch endlich nach einer langen Trockenperiode Regen bringen. Dazu tanzen die Rai, begleitet von Musik im Kreis. Wer alte Indianer Filme kennt, so in etwa wenn die Indianer in der Runde tanzen sah das aus.
Ein Teil des festes, der um Regen zu beschaffen wird 7 Tage vor dem anderen teil gefeiert. Im zweiten Akt geht es dann darum die zwei Götter um eine reiche Reisernte zu bitten.
Wir waren natürlich bei Beiden Festen anwesend, leider beim ersten Taeil zu spät.
Das Wochenende darauf tanzten sich die Rai die Füsse wund und wir waren mit dabei. Mitten auf dem großen Platz ( der mal Rasen darstellen sollte) am Ratna Park wurde die Sau raus gelassen.
Die verschiedenen Rai Clans erkennt man an der Kleidung die sie tragen. Ich natürlich nicht, für mich sehen alle fast gleich aus. 🙂
Auch hier war wieder der Oberschamane zu Gange
Die ganze Show in solch einem exklusiven Ambiente zu erleben, war schon was. Ganz da hinten, der Smog meinte es gut an diesem Tag, könnt Ihr den Ganesh Himal , einen 8000’ter sehen.
Arbeit. Die Nepalesen sind viel zu friedfertig.
Auf dem gesamten Areal waren Festzelte aufgebaut, rings herum sassen die Familien Clans zum Picknik und wer Lust hatte tanzte eine Runde.
Auch hier gibt es eine Fressmeile. So unterschiedlich sind dann unsere Veranstaltungen nicht.
Ab und an wird auch schon mal jemand gesucht.
Die Rai leben in Clans. Ursprünglich ist ein gesamtes Dorf, auch ein Familie. Die Dörfer in Ost Nepal haben keinen sogenannten Dorfkern, sie bestehen aus einzelnen Häusern die teils 15 Minuten Gehweg von einander entfernt sind. Kein rai heiratet innerhalb seines Dorfes. Logo ist ja eine Familie.
Ich glaube solche Feste werden auch gern als Heiratsmarkt genutzt und ein potentioneller Ehemann, oder Faru kann hier schon mal unter die Lupe genommen werden.
Naja, er ist noch zu jung dafür 🙂
….aber sie doch schon eher. 🙂
Wir tanzten natürlich auch im Kreis der Bandawa Rai, wie sich das gehört. Wir hatten aber keine traditionellen Kleider an, so mussten wir in die Tanzrunde der Kleidungslosen 🙂
Es wird hier strikt getrennt. Traditionsbewusste und jene wie uns. ( Schäm). Trotzdem hatten wir viel Spass, die ganze Familie die in Kathmandu lebt war mit und ich traf auch Bekannte wieder die ich einst in Watchipalla in Khotang getroffen hatte.
Dabei wurde ich sehr oft zum Foto Objekt, was ich aber gern tat. Schliesslich habe ich auch meine Kamera zum Glühen gebracht.
Kommentar verfassen