Die Annapurna Region……so oft war ich hier. Meine erste Reise nach Nepal führte mich in einige der Dörfer, die wir diesmal anfangs auch durchwandert hatten.
Warum eigentlich sehe ich in Pokhara nie die Berge? Pokhara, Nepals „Kur Metropole“, liegt am Fewa See. Rings um den See sieht man einige der legendersten und auch höchsten Berge der Welt. Ich sah sie bis jetzt niemals von Pokhara aus. Immer versteckten sich diese Eieriesen hinter Wolken, oder dichtem Nebel.
Natürlich auch diesmal. 🙂
Morgens, es ist der Tag an dem wir starten wollten ins Annapurna Basis Lager ( 4100 und ein paar zerquetschte Meter).
Es regnet! Shriman, der neben mir liegt meint……das macht nichts, wir starten heute das Wetter wird sich ändern. Was es nebenbei gesagt auch tat…….es hörte auf zu regnen und fing an zu giessen. So viel zum nepalesischen Wetterfrosch:)
So zogen wir dann, nachdem wir mit dem Auto bis Dhampus Phedi gefahren sind, schön eingehüllt in neuster nepalesischer Regenkleidungs Mode Marke “ Green Plastik“, los.
Dhampus (1600 „läppische“ Meter hoch) war unser Ziel für heute.
Durch den Schlitz meiner Plastikhülle konnte ich hin und wieder einen Blick auf die Gegend erhaschen. Ansonsten trottete ich, leicht missmutig, die Hunderten von gefühlten Treppen hinter Shriman hoch, während mir das Wasser buchstäblich am Ar……runter lief. Die nepalesische Regenmode mag zwar schick sein, aber Wasser hält sie nicht ab. Noch dazu schwitzte ich mich unter der Plastik Hülle zu Tote. Ein Regenschirm musste her. Sieht zwar etwas komisch aus, wenn man mit Schirm durchs Himalaya wandert, ist aber eine der besten Methoden sich nicht permanent den Schweiss vom Körper zu wischen.
Mein Stimmungsparometer hob sich dann auch noch in unerschwingliche Höhen, als es mich volle Beritseite in den Schlamm schmiss. Jetzt war ich nicht nur patsch nass, sondern auch noch verdreckt.
Meine Laune sank gen Nullpunkt. Vielleicht 100 mal erwähnte ich, wie gut es doch gewesen wäre, zuvor in Pokhara, einen Schirm zu kaufen doch ein bekannter Wetterfrosch zu mir meinte………es wird aufhören;).
So kamen wir dann klatsch nass in Dhampus an und vorerst schmollte jeder von uns in einer Ecke des Zimmers. Der eine weil er sich genervt fühlte, der andere weil er nervte……..Ratet mal wer wer war :).
Trotzdem, ich erkannte durch den Schlitz meines Plaste Duschvorhangs viele kleine Details, welche ich von meiner ersten Trekkingtour kannte. Vieles hatte sich verändert, einiges jedoch nicht. Die Lodgen sind im gesamten Gebiet auf ein fast Luxus Niveau gestiegen. In vielen Lodgen wird jetzt WIFI angeboten. Im Himalaya……das muss man sich mal vorstellen! Warme Duschen gibt es in jeder Lodge, neuerdings wird nicht nur mit Solar Duschen geworben, sondern auch mit Gas. Denn Solar hätte uns an jenen Tagen ohne Sonne nicht so viel genutzt.
Nachdem wir uns genug angenervt hatten und uns wieder wie normale Menschen benommen haben, beschlossen wir in Dhampus zu bleiben. Irgendwann musste der Regen schliesslich aufhören.
Nachts jedoch, entleerte sich der Himmel, indem er ein Gewitter nach dem anderen los ließ.
Am nächsten Morgen, die Sonne schien………..Denkste. Keine Sonne, wieder leichter Nieselregen. Doch wir entschlossen uns weiter zu gehen. Landruk ( da war ich damals auch) in 1645 Metern, war unser Ziel.
Unser Weg führte uns durch einen gespenstig wirkenden Wald mit Rhododentron Bäumen, die langsam anfangen zu blühen.
Wir liefen hoch, wir liefen runter. Das ist Nepal. Man sollte annehmen im Himalaya läuft man immer nur hoch…..Falsch. Hier ist bekanntlich wirklich der Weg das Ziel. So geht es, nachdem man 400 Meter hoch geschnieft ist, satte 400 Meter wieder runter, um gleich an der nächsten Ecke wieder hoch zu gehen. In Tolka merkten wir,dass wir Hunger hatten und plünderten das Örtliche Guesthouse, indem wir sicher alle ihre Vorräte wegfrassen.
Es hatte aufgehört zu regnen, aber es war kalt, es war neblig, es war feucht und immer noch kein Vergnügen. Aber was war da………eine kleine Spitze eines Berges wurde sichtber. Sollten wir doch noch die Berge zu sehen bekommen?
Ich liebe Brücken in Nepal, vor allem jene zahlreichen Hängebrücken, an denen man anfangs überlegt……….soll ich sie überqueren?
Hier im Annapurna Gebiet gibt es sie noch, die alten Hängebrücken aus Holz. Während im Langtang Gebiet, was erst seit einigen Jahren touristsch erschlossen wird, die Brücken schon sehr modern gebaut sind, gibt es hier noch jene alten, an denen oftmals auch schon mal ein Stück Holz fehlt. Und an denen man wirklich schaukelnd sich über einen Fluss schwingt.
Ich schrieb es ist eine Reise in die Vergangenheit. So sahen wir viele Orte an denen ich damals Fotos von uns machte.
Wie zum Beispiel auf dem Weg nach Landruck. Damals sassen Shriman und ich auf einer Treppe.
2008 Deutsch/Nepalesische Konversation bei SONNENSCHEIN!
2013 gleicher Ort und keine Sonne.
Was kann man an den beiden Fotos erkennen? Damals reiste ich mit leichtem Gepäck, diesmal schaut mal genau hin was Frau da buckeln muss? 😉 Und was Mann trägt 🙂
Wie sich die Zeiten doch ändern ;). Ne im Ernst, Shriman schleppte das weit aus größere Gepäck mit sich herum und fragte mich dabei sehr oft…..was hast du eignetlich alles eingepackt? Zusammenfassend kann man sagen…..ZU VIEL 😉 Wobei ich aber anmerken muss, auch mein Gepäck war nicht ohne, mindestens 10 Kg buckelte ich die Berge hoch und runter.
Um es kurz zu machen, wir kamen am Nachmittag in Landruk an und übernachteten in der Laliguras Lodge. Wenn Ihr mal dort seit, die Lodge soll eine Empfehlung sein.
Wunderschöne Holzschnitzereien zieren das Haus und für Warmduscher ist die Lodge ein Paradies, nebst einem sehr freundlichen Personal.
Morgens bekamen wir auch eine kleine Überraschung presentiert. Schönes Wetter, der Regen war weg und die Berge lachten uns entgegen.
So sah es am Abend aus.
Und so am Morgen
Typische Gurung Häuser in Landruk.
Annapurna Süd 7019 Meter
Weiter geht es morgen………….die Wäsche ruft
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