Ein heiliger Abend, wie er kaum heiliger sein konnte und den ich sicher für immer in Erinnerung behalten werde.
Wie die gesamten Weihnachtstage.
Eigentlich wollten Shriman und ich zum Durbar Marg in ein Restaurant gehen, aber Nepal wäre nicht Nepal, wenn alles anders gekommen wäre.
Das Team der Gassenküche wollte den heiligen Abend zusammen verbringen und da ich quasi Familie hier habe wurde Shriman mit eingeladen. 🙂
Punkt 6 Uhr trafen wir uns vor der großen Glocke an der Bodanath Stuppa, der heilige Abend an der Stuppa, wie anders verbrachte ich diesen Tag.
Seit einigen Jahren dürfen die 2 oberen Etagen der Stuppa nicht mehr betreten werden. Weder von Touristen noch von Buddhisten und Nepalis. Weltlicher Schmutz in Form von Papier und Plastik verschandelten die Stuppa, so wurde die obere Hälfte geschlossen.
Nicht aber für uns an diesem Tag.
Eine der nur sehr wenigen Ausnahmen wurde für uns gemacht und wir durften die heiligen Treppen betreten. Es war ja auch der Heilige Abend.
Wir alle bewaffnen uns mit kleinen Butterlampen die wir anzündeten und rings um die Stuppa stellten. 108 kleine Butterlampen waren es zum Schluss. Dank uns war an diesem Abend ( denn auch hier gibt es Load Shedding), halb Boudha beleuchtet. 😉
Was für ein Anblick war das von unten!
Danach ging es zu einem kleinen Restaurant in der Nähe und wir alle feierten in gemütlicher Runde unser Fest. Und mitten drin Shriman, der Weihnachten aus eigener Erfahrung in Deutschland kannte.
Es war ein wunderschöner Abend mit viel Lachen und Fröhlichkeit.
Lange saßen wir nicht zusammen, denn morgens hieß es wieder früh aufstehen.
Die Armen in Kathmandu brauchen uns, auch an Weihnachten.
So viele herzliche merry Christmas hörte ich von ihnen an jenem ersten Weihnachtsmorgen. Man mag kaum glauben wie bekannt auch hier, im Hindureich, unser Fest ist.
Die Menschen, meist die Kinder und Frauen, schenkten vielen von uns Blumenblüten von den großen Weihnachtsstern Bäumen die es hier gibt.
Ein kleines Mädchen schenkte mir einige Spielsteine. Ganz stolz das sie Weihnachten kannte hielt sie mir ihre kleinen schmutzigen Hände hin und schenkte mir ihre Spielsteine.
Das war es, dass ist es was Weihnachten ausmacht. Freude und ein Lächeln schenken.
Den ersten Weihnachtsabend verbrachten wir wieder in Boudha. Mittlerweile finde ich den Weg mit geschlossenen Augen. Einige meiner Mitarbeiter, meine Wenigkeit und Shriman gingen zu einem Weihnachtsessen in einem Guesthouse, was von einer Holländerin mit ihrem nepalesischen Mann geführt wird.
Zwei Nepelesische Frauen liessen sich als Weihnachts(mann)frau engagieren und riefen, die für sie so unbekannten Namen, lauthals heraus, als sie jedem ein kleines Geschenk überreichten. Lustig war, die Angestellten des Guesthouses waren an diesem Abend auch Gäste und bekamen ein kleines Geschenk. Während wir unseres bekamen schrien die beiden lauthals bei jedem Gast…..MERRY CHRISTMAS……während sie bei ihren Kollegen gleich mal selber das Päckchen öffneten :).
Am nächsten Morgen hiess es wieder arbeiten. Am Abend jedoch erwarteten wir lieben Besuch aus Deutschland. Ein befreundetes Ehepaar, gemeinsam mit ihrem nepalessichem Freund, der zufällig 😉 Shrimans Freund ist, besuchte uns.
Wieder schlemmten wir den ganzen Abend, noch dazu bekam ich einen kleinen Gruß von meiner Mama in Form von reichlich Schokolade. Und worüber ich mich auch freute, Salbeitee. Nein den gibt es hier nicht. Und nein ich trinke ihn nicht besonders gern………aber er hilft mir am besten bei Halsschmerzen. Nein ich habe keine, aber wer weiss.
Mein Weihnachten war kein Weihnachten so wie ich es zuvor kannte, aber einer der schönsten ´Tage die ich hatte……….dies hoffe ich auch von Euch.
Nein wir sind nicht auf den Hund gekommen, aber diese kleine süsse Fratz hat doch tatsächlich auf unseren Teppich gepinkelt.
Und zum Schluss……..ich glaube ich werde in nächster Zeit allen Waagen aus dem Weg gehen 😉
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