….geht man eigentlich zum Doktor. Vor allem wenn man weiss,man braucht eventuell Medikamente, die man nur auf Rezept bekommt.
Nicht so in Nepal. Hier bekommst du alles in der Apotheke, ohne Rezept und frei verkäuflich. Ob das nun harte Schmerztabletten sind, oder Antibiotika, ist egal.
Als erstes geht ein Nepalese zu einer Pharmazie. Dort schildert man sein Leiden und der Apotheker holt ohne Untersuchung, oder sich etwas anzusehen, gezielt eine Packung Tabletten.
Meist auch gleich Antbiotika.
Die gibt es hier ganz billig. Eine Wochenpackung zu nicht mal einem Euro. Fabelhaft neigt man da zu denken. Doch ich bin da vorsichtig.
Nicht wegen der Medikamente, die meist aus Indien oder Thailand kommen. Sondern eher, da ich nicht gleich Antibiotika nutzen möchte.
Mich hat zum zweiten mal kurz nacheinander eine Mandelentzündung heimgesucht. Beim zweiten mal sehr heftig. Shriman brachte Medikamente mit, aus eben solch einer Pharmazie. Natürlich Antbiotika. Ohne das der Apotheker mich auch nur gesehen hat und nur nach den Schilderungen Shrimans, „verschrieb“ er mir dieses Medikament.
Nepals Regierung startete eine Aufklärungs Kampanie und wollte den Nepalesen bewusst machen, dass nicht immer gleich zu harten „Drogen“ gegriffen werden soll. Wie mir bestätigt wurde, mit mässigem Erfolg. Antibiotika ist weiterhin des Nepalesen liebstes Medikament und neben einem heissen Glas Wasser das Allerheilmittel.
Arztpraxen, ausschlißlich privat, gibt es einige. Die jedoch leisten sich nur die wenigsten. Dann gibt es noch Hospitäler. Polikliniken, oder Ärztehäuser gibt es nicht in Kathmandu.
Der „reiche Patient“ und auch der Ausländer mit Krankenversicherung können sich, die durchaus mit Europa zu messenden Kliniken leisten. Nichts unterscheidet diese Kliniken von denen die wir gewohnt sind.
Man denkt Nepal ist ein Entwicklungsland und dort zum Doktor zu gehen kann mich mehr gefährden als mir helfen. Falsch gedacht!!! Als Ausländer sowieso, denn wir können uns Dank Versicherung das Beste hier leisten.
Die privaten Kliniken sind ausgestattet mit besten Instrumenten und Untersuchungsgeräten. Die Ärzte sind bestens ausgebildet, meist in Europa, Amerika und Australien. Ich sah mal eine Zahnarzt Praxis von Innen. So was feines habe ich in Deutschland nicht gehabt. Ok wenn es um den Zahnarzt geht ist mir eigentlich egal wie die Räumlchkeiten sind in denen man wartet. Dann hat man halt Angst, ich zumindestens.
Da ist egal, ob das Wartezimmer ausschaut wie die Lobby eines 5 Sterne Hotels mit ausgesuchten bequemen Möbeln, TV, Free WIFI, oder aber ein Laptop gleich dazu, Säfte die man wählen kann…….und alles mögliche.
Ja ich weiss meine Versicherung blecht dafür, aber glaubt mir im Gegensatz zu Deutschland blechen sie sehr wenig. Wie mit den Zahnarzt Praxen ist es auch mit allen anderen.
Durchaus kann man sich sehr gut ärztlich behandelt fühlen in Nepal.
Dann gibt es die staatlichen Hospitäler. Die wo wir sagen würden……..ne wirklich dort soll ich mich behandeln lassen? Damit meine ich nicht, dass die Ärzte unfähig sind. Nein die Rahmanbedingungen sind so ganz anders als bei uns. Dabei weiss ich, dass viele Ärzte die in den Gesunhheitstempeln für uns „Reiche“ arbeiten auch ein paar mal in der Woche in den staatlichen Krankenhäusern arbeiten. Das normale Volk bekommt den gleichen gut ausgebildeten Arzt wie ich, nur halt ist die Umgebung so ganz anders. Die Räumlichkeiten entsprechen nicht immer dem was wir gewohnt sind.
Vor einigen Tagen war ich mit H. im Hospital, er musste für seine Frau ein Ticket holen. Was will er mit einem Ticket fürs Hospital, fragte ich mich?
Für einen Termin muss man sich ein Ticket kaufen. Die gehobenere Klasse, zum Beispiel im Teaching Hospital, löhnt dafür etwa 2,50 Euro. Nach spätestens 2 Tagen hat man einen Termin. Dann gab es noch die weit aus größere Schlange wo Mann und Frau getrennt sind. Dort kostet ein Ticket nur 50 Cent, allerdings wartet man länger auf einen Termin.
Ähnliche Strukturen wie bei uns, der Privatpatient kommt auch schneller ans Ziel.
Den Arzt selber muss man nicht bezahlen im Teaching Hospital, aber jede einzelne Untersuchung. Eine Röntgenuntersucheung, zum Beispiel kostet an die 5 Euro, eine Blutuntersuchung an die 3 Euro. Für uns wenig, für Nepalesen nicht immer bezahlbar.
Es gibt noch das Bir Hospital, was das größte in Kathmandu ist. Dort gehen die Menschen mit wenig Geld hin. Angeschlossen am Bir Hospital ist eine Armen Apotheke . Diese baute eine Deutsche Krankenschwester viele Jahre in freiwilliger Arbeit auf.
Normal ist es in Krankenhäusern so, dass es wenig Pflege Personal gibt. In der Regel ist es so, dass Angehörige die Kranken pflegen und ihnen auch essen bringen.
In Nepal gibt es keine Krankenversicherung, medizinische Behandlung ist frei. Allerdings müssen Medikamente und Materialien selbst besorgt werden und auch bezahlt werden. Nicht alle können sich das leisten, so bleibt den Ärmsten der Armen nichts weiter übrig, als zum Beispiel die Armenapotheke im Bir Hospital zu nutzen.
In der Regel ist es so, dass der Arzt bestimmt welches Medikament benötigt wird und die Angehörigen des Patienten in die angeschlossenen Apotheke gehen und das gekaufte Medikament zum Arzt bringen, der es dann verabreicht.
Natürlich ist die Situation weit ab von der Hauptstadt ganz anders. Tagelange Märsche müssen die Menschen auf sich nehmen um überhaupt erst einmal zu einem Doktor zu kommen.
Was mir speziell zu meiner Situation aufgefallen ist.
Wenn ich zu Hause ( Deutschland) eine Erkältungskrankheit habe kaufe ich mir gern diese Einreibemittel, die man auch inhalieren kann.
Dabei ist eins der Bekanntesten, leider auch das teuerste, Wick Waporup. Eine kleine 50 gramm Dose kostet in Deutschland mit nur
25 gramm an die 5 Euro.
Hier, es ist hergestellt in Indien kostet die 5o Gramm Dose nicht mal 50 Cent.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und im Internet nachgesehen was die Inhaltsstoffe sind. Die gleichen jedenfalls wie die die auf der Dose hier stehen. Nebenbei riechen und helfen tut es genau so.
Unsere Pharmaindustrie verdient sich dumm und äpplig, meine ich mal.
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