Manisha

Tag Zwei………
Die Menschen bekommen mehr und mehr Namen. Ich habe Mühe sie mir alle zu merken. Und doch sind da einige die mir mehr auffallen. Vielleicht mir auch mehr ans Herz wachsen.

Die Organisation hat Richtlinien. Verständlich.
Eine besagt, jeden Menschen der kommt gleich freundlich zu behandeln und keine Ausnahmen zu machen.
Das tu ich und doch kommen da bei einigen besondere Gefühle auf.

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Eine kleine Familie. Der Vater behindert. Er hat extrem kurze Beine und nimmt zum laufen seine Hände dazu. Wie soll er so seine Familie ernähren. Einen normalen Job könnte er nie machen.
Sie haben eine kleine Tochter.
Der Mann ist so was von freundlich, herzlich und offen und wie er mit seiner Familie umgeht ist einfach eine Freude mit anzusehen.

Da ist da noch eine Frau mit ihrer kleinen Tochter. Der Frau fehlt das linke Bein vom Knie an. Als sie sich setzt zum essen macht sie ihre Prothese ab und legt sie daneben. Die kleine Tochter, vielleicht 5 Jahre hilft ihr zärtlich dabei. Mir scheint die Tochter passt hier mehr auf die Mutter auf.

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Und Manisha, die Kleine die mit ihrer Mama ganz nah an der Stuppa sitzt, gleich neben einer Monastery in einer kleinen Seitengasse.
Wenn sie mich kommen sehen lachen sie, stehen auf und kommen gleich mit. Sie wissen bald gibt es etwas zu essen.

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Manisha mit ihrer Mama

Auf dem Weg zum Essensplatz spreche ich einfach alle an von denen man gleich sieht sie haben unsere Fürsorge nötig.
Khanu Dai, oder Didi………sage ich.

Niemanden bevorteilen, oder auch gesagt niemanden die Hoffnung zu geben er wäre etwas besonderes und würde durch uns, oder mich eine Chance bekommen. Es gab wohl einige die hin und wieder Menschen für ein tolles Abendessen mitgenommen haben. Die Menschen glaubten, jetzt habe ich es geschafft, jetzt habe ich einen Weg aus dem Elend gefunden.

Dem ist allerdings selten so. Wenn man wirklich einem von dort helfen will, dann muss man dran bleiben. Eine Verpflichtung sozusagen, bis er vielleicht irgendwann einmal auf eignen Beinen stehen kann. Das ist eine große Verantwortung und auch mit Geld verbunden. Das ist nicht so einfach wie es in jenem Moment scheint. Auch wenn das Herz noch so schwer ist.

Das alles habe ich begriffen, wie es scheint.
Nur ist da Manisha mit ihrer Mama. Sie betteln mich nicht an, wenn ich vorbei gehe. Sie strahlt, lacht und winkt mich runter.
Sie hält meine Hand und redet und redet. Die Mama meine ich. Leider verstehe ich nur sehr wenig. Dabei streichelt sie immer wieder über meine Finger.
Heute Mittag wurde ich schon bei Touristen mit ihr zusammen zum Foto Objekt.

Es ist schwer für jeden das gleiche zu empfinden……

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Meine Mittagspause verbrachte ich an der Stuppa. Immer wieder ein schöner Anblick. In der Sonne auf der Stuppa sitzen, Menschen beobachten. Wie schön kann das Leben sein.

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Ps: Ich schreibe auch wieder andere Dinge. Im Moment aber beschäftigt mich dieses Projekt mehr.

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Schönen Advents Sonntag.

2 Antworten zu „Manisha”.

  1. Ich weiß nur zu gut wie Du Dich fühlst….Und du hast vollkommen Recht damit, dass kurzfristige Hilfe wichtig ist, aber nachhaltige noch viel wichtiger. Ist sicherlich alles nicht so einfach; spür ich ja selbst mit meiner noch in den Baby-Schuhen steckenden Organisation. Zum einen kulturell, zum anderen aber auch aufgrund der Korruption – auf beiden Seiten! 😦

    Aber so wie Du beschreibst, macht die Organisation bei der Du arbeitest einen sehr guten Job. Wie hast Du sie eigentlich gefunden? Vor Ort?
    LG

    1. Nein im Internet. ich sag Dir wenn Du in Nepal bist wer es ist. will hier nicht öffentlich darüber reden. aber sie sind gut, wirklich.
      Ich vertraue ihnen und mich zu überzeugen ist eins der schwersten dinge 😉

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