Als Fussballerkind, die schon in jungen Jahren Fussball im Stubenwagen sehen konnte, wollte ich natürlich rausfinden, ob in Nepal auch Fussball gespielt wird.
Klar wird es und ich kann sagen es ist sehr beliebt hier. Wenn auch Nepal unter ferner liefen agiert, was Fussball angeht. Ich glaube deren bestes Ergebnis war mal eine vordere Platzierung bei den Asien Meisterschaften.
Kathmandu hat sogar ein Sportstadion. Laut Aussage Shrimans Bruder, ein Schweinestall. O Ton.
Ich wollte es trotzdem einmal sehen und zum Glück war gerade als ich in Nepal ankam der N Cell Cup. NCell ist ein großer Handy/Telefon Provider hier.
Shriman hatte keine Lust mitzukommen. Er mag keine „Schweineställe“, so überredete ich mit erfolgreichen Charme, seinen Bruder, nebst Neffen mich zu begleiten. Die Beiden wollten mit mir gehen. Sie organisierten Karten für’s Finale. Das überzeugte dann auch Shriman und er kam doch mit. Das man aber immer erst was zum locken braucht. 🙂
So eine Karte ist ein teures Vergnügen für einen „Schweinestall“ in Nepal. Ganze 500 Rs ( etwa 4,80Euro), so war das Stadion natürlich bei weiten nicht voll.
Anders als in Deutschland jedoch ist die Atmosphäre nicht. Auch hier wirst du beim Eintritt gründlich untersucht. Ein Problem stellte sich für die Polizei dar, indem keine weiblichen Polizisten da waren, um mich abzutasten. Was machen?
Ganz sanft, um mich ja nicht zu berühren, wagte sich ein männlicher Polzist an meinen formvollendeten Körper ;). Und siehe da, er fand nichts. Hätte ich ihm auch sagen können und das sogar auf nepalesisch.
Im Stadion selbst und ich muss hier mal anmerken, wenn Ihr mal hier seit, geht um Gottes willen zuvor auf eine Toilette. Ich habe lange Toiletten Erfahrungen in Kathmandu sammeln können ( muss mal ein Post darüber schreiben), nur die im Stadion kann man ausschliesslich nutzen, indem man sich äusserst vorsichtig bewegt, nichts anfasst, Licht dabei hat und am besten einen dicken Schnupfen, damit man nichts richt. Das musste es sein, was der Bruder als Schweinestall bezeichnete, denn das Stadion an sich ist nicht so schlecht.
Während des Spiels widmete ich mich Phasenweise den zahlreichen Verkäufern die sich durch die Reihen kämpfen. Was es da nicht alles gab? Unser Stadionbesuch weidete sich zu einer Fressorgie aus.
Diese Frau brachte ganze 2 Stunden lang immer nur Wasser.
Er schien mir schon weit aus interessanter.
Das Spiel ging los und nicht anders als überall in der Welt tröteten und riefen die Leute um ihre Mannschaft anzufeuern.
Mir hingegen war schnuppe wer gewinnt, ich wollte nur mal sehen wie es ist.
Jetzt gibt es in Nepal immer mal Stromunterbrechungen, Load Shedding, ich schrieb schon hin und wieder darüber ;). Auch das Stadion bleibt nicht davon verschont.
Es wurde langsam dunkel und man staune, die Flutanlage ging an. Ich hoffte inständig sämtliche Nachbarn rings um das Stadion sassen jetzt nicht im dunkeln wegen uns.
Nach etwa 20 Minuten………aus sense. Load Shedding hatte die Spieler im Griff und die Zuchauer taten ihr bestes dem Spiel noch folgen zu können. Immer wieder unterbrochen mit lauten Buh Rufen Richtung Regierung das Licht wieder anzuknipsen.
Dabei war das Spiel gerade sooooo aufregend bei einem Spielstand von….
Die Spieler unten widmeten sich mehr einer Diskussion mit dem Schiedsrichter, als ihrem Spiel. Kann ich verstehen, man sah die eigenen Füsse nicht mehr, geschweige den Ball.
Unterstützt wurden die Spieler von den Zusachauern die zum Protest aufriefen, indem fast alle geschlossen sämtliche Lichtquellen die sie dabei hatten anmachten. Da leuchteten Handys, Taschenlampen und Hunderte von Feuerzeugen . Dem Licht Bevollmächigten im Stadion wurde sicher Angst und Bange. Ich meine mal schnurstracks rief er bei den E Werken an, was er denn machen solle wenn er gleich „überfallen“ wird? Die wiederum hatten sicher ein Einsehen, denn das Licht ging wieder an.
Am Ende stand es 8 :1 und man kann sagen, ein wirklich spannendes Spiel ;).
Der beste Spieler des Tages bekam, extra zum Lohn ein Motorrad. Verdient haben die ersten und zweiten Gewinner auch was und gar nicht mal so schlecht für Nepal. Doch ich denke ein Deutscher Bundesliga Spieler hätte für solche Summen nur ein Lächeln übrig.
Schön und interessant war es alle mal für mich.
Kommentar verfassen