Wie meine Leser vielleicht schon bemerkt haben, wir haben Internet. Endlich. 2 liebe, junge, nette Männer brachten mir das Ersehnte.
Jetzt, shriman kaspert mit Touris im Everest Gebiet herum, bin ich alleine und habe Zeit mal auf zuarbeiten.
Die ersten 5 Wochen meines Daseins in Nepal verbrachte ich im „Luftkurort“ Kathmandu.
Das reichte für den Anfang. Ich musste raus, raus in die Berge.
So passte es ganz prima das shriman ( oder eher wir) Gäste hatten, die auch in die Berge wollten. Wen wunderts!
Es sollte ins Helambu/ Langtang/ Goisaikund Gebiet gehen.
Für alle die nicht wissen wo und was das ist eine kurze Erklärung.
Neben den Highlight Gebieten wie die Everest und Annapurna Regionen, ist diese Gebiet nicht so hoch frequentiert. Die meisten zieht’s halt zu den 8000’tern. Damit dient das Langtnang nicht. Dort steht nur ein 7000’ter, der Langtang Lirung und ein paar 6000’ter.
Das Gebiet ist nicht so weit entfernt von Kathmandu, nach schon 6 Stunden mit dem Jeep ist man da. Ich erinnere mich noch. Vor 2 Jahren war ich mit Shriman im April dort. Wir fuhren damals mit einem Local Bus. Der allerdings preschte in 12 Stunden dort hin. War weit aus unbequemer und vor allem gefährlicher.
Diesmal sollten wir aber mit Gästen unterwegs sein.
Doch was war ich? Gast? Tourist? Begleiter? Keine Ahnung? Ich ging einfach mit
Shriman ist Free Lancer und wir hatten 2 Gruppen die ins Langtang wollten. Eine Gruppe davon waren 2 Frauen aus meiner Heimatstadt. Juhuuu ich konnte säxssch los blabbern, ohne Angst zu haben das mich keiner versteht. 😉
Nun darf ich ja nicht arbeiten hier, denn vor dem nepalesischem Gesetz bin ich Touristin. Die dürfen hier nicht arbeiten, auch nicht ohne Lohn, sie dürfen nichts weiter tun als sich Nepal angucken.
Na gut das mache ich auch und shrimans Buchhaltung ist mein Hobby ;).
Zurück.
Man ist also schwupp diwupp da, wo man hin möchte.
Nord östlich von Kathmandu war also unser Ziel.
Viele sagen das Langtang Gebiet ist die klassische Einsteigertour für Nepal Neulinge. Nun gut, ich finde das nicht. Für meinen Teil fand ich den Einstieg damals den Gorepani Trekk besser.
Schön ist es aber alle mal auch.
Das Gebiet grenzt an Tibet, was sich in der Lebensweise der dort Ansässigen bemerkbar macht.
Überwiegend leben dort die Tamangs.
Langtang ist ein Nationalpark, so muss man auch was blechen, wenn man ihn betreten möchte.
Im Moment sind es 3000 NRS, was in etwa 27 Euro sind.
Man braucht eine TIMS Card, die schon in Kathmandu erworben sein sollte, denn dort gibt es , meines Erachtens keine zu kaufen.
In Gosiakunde sind in einer Höhe von 4400 Metern die heiligen Seen, die von den Hindus verehrt werden.
Doch bis dort hin sollte ich nicht kommen. Nicht weil ich nicht mehr konnte, sondern weil wir uns trennten. Die Gruppen meine ich.
Shriman, ging mit einer Gruppe weiter zu den heiligen Seen und ich mit der anderen Gruppe und Nima, einem befreundeten Guide, den wir mitnahmen, zurück nach KTM. „Meine“ Gruppe hatte nur die Kurzstrecke gebucht.
Darum dachte ich mir, dass ich Shriman hier einen Gastauftritt gewähre und er vom Goisakunde Trekk schreiben wird. Oder was sagt Ihr? Kann er doch mal machen.
Er weiss noch nichts von seinem Glück, er kraxelt ja noch am Everest rum, aber wenn er Heim kommt geht es los.
Unsere Jeep Fahrt, oder aber alle Fahrten in Nepal, gestaltete sich wieder sehr abenteuerlich.
Wir quetschten uns zu sechst in den Jeep. Nee sieben, der Fahrer musste ja auch mit.
Los ging es. Wieder mal, zum wievielten mal eigentlich, schlängelten wir uns die scharfen Kurven runter zum Fluss, dem Trisuli.
Mir wurde mal wieder übel vom Rumgehopse auf der Straße. Nepals Highways verlangen einem echt was ab.
Macht nichts, ich guckte sehnsüchtig Richtung Norden und wartete bis ich endlich nach so langer Zeit mal wieder einen Berg mit weißer Spitze und klarer Luft herum sehe.
Doch dazu müssen wir erst etliche Kilometer überwinden mit rasanten Überholmanövern, permanten Handy Singsang, Dauerbeschallung aus den Radioboxen mit Bollywood Liedschnulzen unterbrochen von wildem Gehupe und teils auch fluchen des Fahrers. Das alles macht mir nix mehr.
Zwei unserer Gäste waren Nepal Neulinge und ich sah in ihnen mich selber, als ich das erste mal in Nepal war.
Kullergroße Augen die an der Scheibe kleben und jedes noch so geringe, für sie neue Detail, in sich aufsaugend.
Ja, genau so ging es mir auch…………damals.
In dem Nest Trisuli gab es Happa Happa. Die Busse und Jeeps steuern jeweils 2 verschiedene Restaurants an, in denen dann im Schnelldurchlauf Dahl Baaht an die durchgeschüttelten Passagiere verteilt wird. Das schmeckte nicht mal schlecht dort.
Von da an geht es hochwärts in die Berge und jetzt sollte ich den Unterschied zwischen Local Bus und hypermodernen Jeep merken.
Rasant, um uns zu zeigen was der Mitsubishi so drauf hat, schmiss sich unser Fahrer ins Zeug. Wollte sagen, er machte den Härtetest an seinen Reifen.
Nebenbei, ich hatte das Gefühl mein Dal Bhaat wollte wieder das Licht sehen, so kämpfte ich mit meinem arg gebeutelten Magen, während ich krampfhaft versuchte unseren Gästen gegenüber ein Dauergrinsen zu zeigen.
Warum ging es denen eigentlich nicht so wie mir?
Shriman, der überall, aber wirklich überall, schlafen kann interessierte das gar nicht. Er hatte schon wieder seine Guckis zu. Na gut sein Job hatte jetzt Pause, er war erst wieder an der Reihe wenn es ans laufen ging.
Ausserdem began unser Tag Morgens 4 Uhr, Da brachten wir die andere Gruppe zum Flughafen, denn sie mussten nach Lukla fliegen.
Kurz vor Dhunsche sind Teile der Strasse verschwunden. Einfach während des letzten Monsun weg gespült, oder ein Erdrutsch raste drüber.
Es ist so eng, dass ich mich immer wieder frage wie sich bei der stark befahrenen Strecke zwei Fahrzeuge aneinander vorbei schlängeln können.
Aber ich muss jetzt mal eine Lanze für Nepals Schüttelbus und Jeepquitschereifen Fahrer brechen. Sie bringen einen ans Ziel, wie auch immer, man kommt an.
Wieder erwarten kamen wir, ohne das mein Dal Bhaat wieder raus kam, aber durchgemischt vom Feinsten, in Syabhru besi an.
Hier warteten Nima und unsere 2 Träger. Ich war praktisch mit Familie unterwegs, denn unsere zwei Träger waren zum einen der Gyanu , der Bruder und Bhansa, der Neffe.
Jetzt ging es los. Mein erstes Trekking als? Ja als was eigentlich?
Als Tourist fühle ich mich nicht mehr, als Mitarbeiter unserer kleinen „Agentur“ kann/darf ich mich nicht nennen, da ich ja nicht arbeiten darf.
Also, was bitteschön bin ich? Egal ich war mit.
Am Nachmittag scheuchte uns Shriman noch bis zum Einbruch der Dunkelheit in eine kleine Lodge am Wegesrand.
Bevor es von Shyabru Besi los gehen kann, werden erst unsere Trekking Permits abgestempelt am Eingang des NP. Auch in Nepal muss schliesslich alles seine Ordnung haben.
Die beiden Polizisten nahmen ihre Sache ganz ernst und verglichen jedes noch so kleine Detail des Permits mit den Kopien unserer Pässe. Ich glaube denen haben wir zu verdanken, dass wir den Rest des Weges mit einer Taschenlampe latschen durften. Danke Jungs!
Nebenbei aber mal gesagt, es geht nicht nur darum, dass kontrolliert wird ob wir gelöhnt haben. Es geht auch darum zu dokumentieren, wer den NP betritt und wann er wieder raus möchte. Unterwegs gibt es zahlreiche solcher Kontrollen. Sollte einmal ein Besucher gesucht werden, kann man so nachvollziehen wann er sich wo das letzte mal aufhielt.
Ausserdem ist aber die Nähe zu Tibet hier ausschlaggebend. 😉
Durch so einen schönen Wald ging es auch.
Oben am Bildrand kann man unsere erste Übernachtungs Lodge sehen. Das Bild machte ich auf dem Rückweg, als wir an dieser Stelle waren war es schon dunkel.
Nebenbei bemerkt, dies ist ein Bild als wir im April dort waren. Es gibt dort ganze Rhododentron Wälder die im Frühjahr aus dieser Stelle ein einziges Blütenmeer zaubern.
…..es ist spät geworden. Bald geht es weiter.
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