…….oder aber, lasst mich doch heute mal in Ruhe, kann man einen meiner letzten Tage nennen,
Morgens 6 Uhr, der Wecker klingelt, ich müsste eigentlich aufstehen, um zur Schule zu gehen.
Doch was sich gestern Abend schon angekündigt hat, begrüßt mich heute morgen in der harten Realität.
Eine dicke, fette Halsentzündung, gepaart mit einer vollen Nase, leichtem Fieber und Unwohlsein.
Sollte ich mich doch noch nicht an 10 Grad kaltes Wasser gewöhnt haben? Sollte ich doch in Zukunft, Wasser erwärmen bevor ich es mir über die Rübe haue?
Kurz entschließe ich mich dazu, mich heute morgen mal nicht in den Windkanal eines Microbusses zu setzen um zur Schule zu rasen. Es ist wohl besser ich bleibe Daheim und kuriere mich aus,
Mal sehen. Was habe ich zu auskurieren?
Ginger, um mir einen Tee gegen die Halsschmerzen zu machen, habe ich.
Frische Zitrone, um mich mit Vitaminen zu bombardieren, habe ich auch.
Das Alleeheilmittel der Nepalesen gegen Erkältung, ist jede Menge da.
Jetzt bin ich mir sicher, Ihr wollt wissen was es ist?
Jeder, aber auch wirklich jeder Nepalese, den ich befragt habe…….was hilft bei Erkältung, was macht ihr? Antwortete……………ein Glas heißes Wasser trinken. Ja wirklich. Und sie tun das auch. Selbst in Gaststätten sah ich schon Nepalesen heißes Wasser ordern, die auch vor sich her schnüffelten.
Ich bin schon mal beruhigt, dass auch die Nepalesen anscheinend mit dem ewig kalten Wasser zu kämpfen haben und sich genau so oft erkälten.
Zurück zum heißen Wasser.
Mal ehrlich,bekomme ich diese Antwort, nicke ich verständnisvoll um danach zu sagen……ja danke das werde ich machen.
Naja und so ganz unter uns gesagt, mache ich es natürlich nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das helfen soll. Vielleicht doch, vielleicht teste ich es einmal?
Das wäre doch mal was schönes, wenn man der sich äpplig reich verdienenden Pharmaindustrie ein Schnippchen schlagen könnte, was Erkältungsmedizin angeht?
Ich drehte mich am Morgen wieder um und schlief gleich wieder ein.
Als ich wieder wach wurde, ging es mir nicht besser,trotz literweise gurgeln mit Ginger. So wollte ich im Bett, oder aber auf dem Sofa bleiben um einfach nur meine Ruhe zu haben.
Zuvor stülpte ich unsere Medikamenten Vorräte um, auf der Suche nach westlicher Medizin. Ein Paracetemol, zum Beispiel, wäre nicht schlecht. Unterendessen hämmerte mein Schädel und ich fühlte mein Fieber wird stärker. Paractemol hilft da immer ganz gut.
Ich bringe nicht irgendwelche Medikamente nach Nepal mit, da ich aus Erfahrung weiß, shrimans’s Touristen lassen alles mögliche , was sie während ihren Touren nicht brauchten, da. So wäre es Blödsinn, wenn ich auch noch was an schleppe.
Um es vorweg zu nehmen, Paracetemol waren nicht dabei und auch nichts vergleichbares.
Statt dessen fand ich Medikamente gegen Schmerzen ( richtig harte verschreibungspflichtige Medikamente), solche von denen ich weiß, die bekommt man nicht mal einfach so verordnet bei deutschen Ärzten.
Ferner Medikamente gegen Durchfall ( was ich verstehe), für einen besseren Stuhlgang ( was ich hier in dieser Region weniger verstehe), diverse Blutverdünner um in Nepals Bergen schneller größere Höhen zu erklimmen ( bitte wer das liest, es hilft nicht, akklimatisiert Euch das hilft), Medikamente für einen besseren Harnfluss, gegen Übelkeit und Erbrechen und was weiß ich nicht noch alles.
Ich fand jedenfalls kein harmloses Mittel, was mir im Moment geholfen hätte.
Liebe Leute, wenn Ihr jemals Nepal besucht und das Land ist wirklich einen Besuch wert. Wenn Ihr Euren Guides dort etwas Gutes tun wollt und Eure Medikamente da lassen wollt.
Dann bitte schreibt wenigstens in Englisch auf die Packungen, was für was gut ist.
Die allerwenigsten sprechen Deutsch. Und nur in der Annahme Medikamente, egal für was, die aus Deutschland kommen, müssen einfach gut sein werfen sie sich möglicherweise Dinge ein ohne auch nur ansatzweise zu wissen, dass sie sich damit eher schaden könnten.
Doch zurück zu meinem eigentlichen Thema.
9 Uhr, es klopfte hämmernd an meiner Tür. Dazu muss ich sagen, man kann in normalen nepalesischen Häusern nicht so tun als wäre man nicht da. Selbst totale Stille, oder Dunkelheit nutzt nichts. Die Außentüren haben Riegel, keine Schlösser wie bei uns. Ist man in der Wohnung, verriegelt man sie von Innen. Jedoch ist von Außen für jedermann sichtbar es ist jemand da.
So „muss“ man aufmachen, ob man will oder nicht.
Draußen stand die Mani, ein Teenager die in einem Nachbarhaus wohnt und uns gern mal besucht.
Heute nur, war ich nicht aufgelegt um Besuch zu empfangen. Selbst mein vor mich her schiefen, husten und kaum reden, veranlasste sie nicht, mich wieder zu verlassen. Stur blieb sie auf dem Sofa sitzen, glotzte in unseren Fernseher und haute sich irgend solch einen Bollywood Scheiss ein.
Nach einer Stunde hatte ich es satt und forderte sie, vollkommen unüblich in Nepal, auf meine Hütte zu verlassen, da ich jetzt gehen muss.
Das half sie ging.
Ja ich weiß ich war unhöflich, dies war mir aber egal.
Keine 20 Minuten später, ich hatte mich dick eingemummelt auf das Sofa gelegt und schaute eine DVD, klopfte es wieder. Oh Mann!
Taumelnd ging ich zur Tür und draußen stand eine Nachbarin aus dem Haus gegenüber.
Nebenbei noch was zur Pünktlichkeit normaler, nicht im Tourismus, arbeitender Nepalesen.
Eigentlich wollte sie am Abend zuvor kommen, dies raunte sie mir zu als ich letzten Nachmittag heimkam. Nun bin ich daran gewöhnt, dass die meisten Nepalesen 2 bis 3 Stunden später kommen. Doch am fast 15 Stunden später, war auch mir neu.
Ich startete wieder mein schnüffle hüstle, ganz zerknirscht blickend Programm in der Hoffnung sie bleibt nicht lange. Dies ignorierte sie natürlich und machte sich auf meinem Sofa breit. Naja, sie brachte mir was zu essen und eine kleine Malla Kette mit, warum auch immer. Da konnte ich doch nicht unhöflich sein. Schließlich war sie kein Teenager, den man mal einfach auffordern kann zu gehen.
So musste ich Fragen über fragen zu Deutschland beantworten und Bilder zeigen. Nebenbei erhielt ich einen tiefen Einblick in nepalesische Traditionen, die mich ansonsten interessieren. Nur halt heute nicht.
So zum Beispiel erklärte sie mir die Vorteile einer arrangierten nepalesischen Ehe. Dies nun wiederum kann ich nie nachvollziehen, schon gar nicht in diesem Moment.
Mein Kopf drohte zu platzen. Dies ließ die Nachbarin kalt und sie quasselte weiter.
Nich genug,dass sie nicht merkte wie es mir ging, platzen just in dem Moment noch die Didi ( Hauseigentümerin) mit ihrer Schwester in die Wohnung. Ich hatte die Tür wohl offen stehen lassen. Dies ist in Nepal normal, alle lassen ihre Türen offen. Selbstverständlich platzen sie nicht einfach herein sondern rufen zuvor.
Die Didi rief auch nach mir, nur antwortete statt dessen meiner Wenigkeit, die Nachbarin die mich schon seit geraumer Zeit mit den Neuigkeiten der Umgebung versorgte. Ich war ja gar nicht fähig laut zu rufen.
Die Didi stolzierte mit ihrer Schwester herein, stellte sie mir vor, um ihr dann voller Stolz unsere schöne geputzte Wohnung zu zeigen.
Na das nenne ich nun mal Nachbarschaftshilfe, wenn die Vermieterin unsere Wohnung zeigte.
Sie gingen in alle Zimmer, auch ins Schlafzimmer. Mir war alles egal, ich dachte nur…………macht Euch doch endlich vom Acker, ich will schlafen. Satt dessen hörte ich nur Ahhhh und Ohhhhhhh.
Sollte ich doch ein Paradebeispiel an einer ordnungswütigen Deutschen sein, wie wir hier verrufen sind? Das wäre mir neu, vor allem auch meiner Mama, die oft meint meine Wohnung zu Hause täte mal wieder ein Großputz gut.
Jetzt klingelte noch das Telefon. Ich krächzte herein . Es war gyanu, der kleine Bruder, der mir sagte……dein Internetanschluss ist fertig. Ich komme gleich und wir richten alles her:
Schon alleine diese Ankündigung machte mich gesunder.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf. Was wohl ein Zeichen für die anderen war, jetzt bin ich stark beschäftigt und sie müssten verschwinden. So gingen sie alle Drei geschlossen, nicht ohne zu bemerken, ich sehe wirklich schlecht aus und ich soll mich ausruhen. Und sie vergaßen auch nicht die obligatorische Erinnerung ein heißes Glas Wasser zu trinken.
2 Stunden später, anstatt wie vom Bruder angekündigt, 30 Minuten später kam er dann.
Ich habe an diesem Tag immer noch keinen Anschluss bekommen, da man um den Router zu starten Strom braucht. Der war wieder mal weg………………..ein (fast ) ganz normaler Tag in Nepal
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