Nach meinem Post gestern gibt es heute meine Gedanken dazu.
Wenn ich versuche meinen Freunden oder Familie zu erklären, wie ist das Leben in Nepal, komme ich dabei an Grenzen.
Es ist ziemlich unmöglich das Leben, so wie es dort ist, zu beschreiben. So jedenfalls, dass man sich ein richtiges Bild machen kann.
Wir alle sehen Bilder im Fernsehen, lesen die Presse und bekommen so, schön gemütlich im warmen Wohnzimmer bei einem Bierchen oder einem Glas Wein und anderen Leckereien mit, dass es Menschen gibt die im Elend leben und keinerlei Perspektive haben.
Die Bilder machen die meisten von uns betroffen und teils auch nachdenklich. Wir empfinden Mitleid und sind aber doch im Innersten froh, dass wir selbst, davon nicht betroffen sind. Das ist menschlich und nicht verwerflich. Denke ich!
Aber begreifen, was es wirklich bedeutet können wir von unserer kuschligen Sofaecke aus nicht. Wie auch wenn man nicht mit eigenen Augen sehen kann was geschieht in einigen Ecken der Welt.
Ich war einige male in den USA, dort sah ich auch Elend und Slums, zumindestens dachte ich damals……wie können sie so leben? In einem der reichsten, zivilisiertestem Land der Welt, was Geld genug hat mit Kriegen uns vor dem Bösen zu beschützen. ( Ich muss mal etwas ironisch sein).
Aber als ich das erste mal nach Indien ging, war ich einfach nur entsetzt. Beim besten Willen, niemals konnte ich mir zuvor vorstellen, welch Elend es wirklich gibt. Dabei war ich noch nicht einmal in Kalkutta, was das non plus Ultra in Punkto Armut sein soll.
Wieder zu Hause hatte ich Mühe zu beschreiben, meine schönen bunten Bilder mit fröhlich lachenden Indern und vielen bunten Farben, straften meine Worte Lügen.
Auch jetzt hier während ich meine Worte wähle kann ich nicht in Worte fassen was ich empfand.
Nepal, ist nicht viel anders, aber dennoch aus meiner Sicht der Dinge etwas „reicher“ als Indien. Was vielleicht auch daran liegt, dass in Nepal nicht so viele Menschen leben und satt werden müssen wie im Milliarden Bewohner Staat Indien.
Wir kommen irgendwo aus Deutschland und haben keine reale Ahnung wie das Leben der Menschen in Nepal ist.
Wir lieben es uns zu beschweren wie schwer doch die Dinge geworden sind. Wie schwer die Arbeit geworden ist, wie gering der Lohn ausfällt oder wie mehr und mehr Ausgaben für die täglichen Dinge zum Leben geworden sind.
Dabei ist die Wahrheit, dass die meisten von uns noch nicht genug von der Welt gesehen haben. Und wie gut die Dinge bei uns doch laufen. Ich selbst nehme mich davon nicht aus.
In Nepal leben etwa 30 % der Menschen von unter einem Dollar am Tag, was im Moment etwa 73 Euro Cent sind.
Ja ich weiss in Nepal ist alles billiger als hier, teilweise viel billiger sogar, aber zum Beispiel kostet in Kathmandu eine zwei Zimmer Wohnung, ohne fliessend warmen Wasser, Gemeinschaftswaschecke mit anderen Familien und sporadisch fliessendem Strom……100$ pro Monat.
Damit meine ich normale Wohnungen, keine armen Hütten, die den Namen Wohnung nicht verdienen. Stink normale Wohnungen für stink normale Nepalesen, die jeden Tag einer stink normalen Arbeit nachgehen.
Freunde von uns, ein junges Pärchen, sie ist Lehrerin an einer staatlichen Schule, er hat Wirtschaft studiert und arbeitet aber im Tourismus, leben in weniger als so einer Wohnung. Sie haben ein kleines Zimmer, etwa 10 Quatratmeter. Alles was sie besitzen ist in dem Zimmer,. ein Bett, ein kleiner Hocker, ein Regal mit Sachen, ein PC, viele Bücher und eine Kochnische. Daneben stehen die Essensvorräte in kleinen Fässern. Unten im Hof ist die Toilette, wohlbemrkt für alle Hausbewohner eine. Einmal in der Woche kommt der Wasserwagen, da es kein fliessendes Wasser gibt.
Daür bezahlen sie 60$ im Monat.
Das Geld reicht selten für die Miete, dabei müssen noch Essen und Gesundheitsvorsorge bedacht werden. Kinder? Na wie denn? Auch Nepalis wollen ihren Kindern etwas geben können.
Nepal ist ein Agrarland, doch mehr und mehr Menschen kommen in die Städte. Für alle gibt es keine Arbeit, da können sie noch so viel suchen, es gibt einfach keine.
Oftmals reicht das was verdient wird hinten und vorn nicht. Nun ja das gibt es neuerdings auch in Deutschland. Jedoch in Nepal gibt es weit und breit kein Amt oder Behörde was sich dafür interessiert.
Â
Sollen sie in den Dörfern bleiben, denkt manch einer vielleicht. Aber auch dort reicht es schon lange nicht mehr für alle.
Eine Einkind Politik, vergleichbar mit China, könnte Nepal’s Politiker niemals durchdrücken.
Es gibt kein soziales Rentensystem und mögen die Menschen noch so viel gearbeitet haben in hrem Leben, ein Rente so was kennen sie nicht. Ihre Kinder ist ihre Rente, ihre Kinder unterstützen die Eltern im Alter. Das klappt bei den meisten Famiien auch ganz gut.
Nepals Menschen haben auch Bedürfnisse, nicht nur ums überleben zu kämpfen, sondern auch um zu leben.
In meinen Augen ist es nicht verwerflich wenn Jugendliche den Wunsch auf einen PC, ein mp3 player, ein Kinobesuch oder was auch immer haben. Es ist nicht verwerflich wenn Menschen studieren wollen um später vielleicht mal einen besseren Job zu bekommen. Nur um auch mal ganz profane Dinge zu nennen.
Darum gehen viele Menschen den Schritt ihr Land zu verlassen und begeben sich dabei in die Fänge von Teils auch skrupellosen Vermittlungsagenturen.
Es ist einfach nur der ganz profane Wunsch, zu überleben und der Versuch den eigenen Kindern eine bessere Zukunft zu geben.
Haben wir den Wunsch nicht alle?
Dann gibt es noch jene welche gar nichts besitzen. Jene welche wirklich am Existensminimum leben. Jene welche einmal am Tag eine Suppenküche aufsuchen, oder in eine Hilfsvereinigung gehen um ein paar neue Sachen zum anziehen zu bekommen.
In dem Projekt was uns am Herzen liegt leben auch Kinder. Und wie sie leben………16 Kinder ob Junge oder  Mädel in einem kleinen Raum. 3 Kinder in einem Bett. Kaum Spielsachen, kein eigener Tisch um die Hausaufgaben zu machen.
Die meisten von ihnen wollen auch einmal im Ausland arbeiten wenn sie älter sind………
Traurig, aber wahr.
Ich weiss, ich kann klug daher reden, oder auch schreiben.
Ich kann die Welt nicht bessern oder ändern, aber ich kann mir Gedanken machen.
Kommentar verfassen