Traurige Tatsachen….moderne Sklaverei

Leila Anjalija verließ die Armut für einen Traum. Den Traum ihren beiden Töchtern eine bessere Zukunft zu bieten. Sie verließ Nepal, ihre Heimat, um in einem anderen Land zu arbeiten.

Zwei Monate später kam sie in einem Holzsarg zurück.

Sie war gezwungen zu arbeiten in zwei oder drei Häusern als Maid. Sie wurde schlecht behandelt und geschlagen. Sie und ihre Familie in Nepal fragten die Agentur, welche nepalesische Arbeitskräfte vermittelt, ob sie zurück nach Hause könne. Die Agentur fragte nach Geld. Doch Leila’s Familie hatte keine 2800$, aber sie versprachen ein Flugticket zu senden. Zwei tage hatten sie keinen Kontakt. Plötzlich, vollkommen unerwartet erhielten sie diese Nachricht.

Jede Woche kommen zwei oder drei Nepalesen so zurück, in einem Holzsarg.

http://www.guardian.co.uk/video/embed

Sie gehen nur für ein besseres Leben für sich und ihre Familien. Hunderte Nepalis stehen täglich am Dept. of Foreign Employment um Pässe zu beantragen. Ich selbst sah oftmals die Schlangen vor dem Gebäude. Ihre Augen sind leer, traurig und nicht wissend was eigentlich auf sie zukommen wird, aber mit der Hoffnung ihr Leben zu verbessern.

Es gibt Hunderte von Jobagenturen in Nepal, agenturen welche mit Vermittlung armer, ungebildeter Nepalesen ein Heiden Geld verdienen, ohne auch nur einen Finger krum zu machen. Nepals Wirtschaft und Politik macht’s möglich. Sicher es gibt auch seriöse Agenturen, die sind aber in der Minderheit.

Die Agenturen versprechen ein schönes Leben und einen guten Job in Malaysia, Korea, Dubai und den anderen Emiratischen Staaten. Sie werden gelockt mit Versprechungen und lassen sich das gut bezahlen. Bis zu 5000$ müssen die Nepalesen für die Vermittlung bezahlen. Das ist in Nepal jede Menge Zaster, mit dem eine Familie in einfachen Verhältnissen ein Jahr leben kann. In der Stadt versteht sich. Keiner der Menschen hat 5000$  sie borgen es sich zusammen von der Familie von Geldverleihern, egal wie auch immer, irgendwie bekommen sie es zusammen.

Die Agenturen haben auch Büros in den jeweiligen Ländern, dort hin geht ein Großteil des Geldes. Wenn man bedenkt, dass die Nepalesen vorerst zwei Jahre arbeiten müssen um erst ihre Schulden abzutragen und das Geld für das Flugticket, was sie den Agenturen schulden, zurückzuzahlen haben, müssen sie noch viele Jahre fernab ihrer Heimat arbeiten, damit alle Kinder der Familie eine gute Schulbildung erhalten können und vielleicht später auch studieren können. Das alles geht aber nur, wenn auch alles mit rechten Dingen zu geht.

Skrupellose Agenten nehmen große Summen an Geld von jenen die im Ausland arbeiten möchten. Dabei werden sie oft in den Nahen Osten zu entsetzlichen Bedingungen zum Arbeiten „gebracht“ . Viele werden von ihren Arbeitgebern missbraucht und teils von den Agenten umgebracht, wenn sie nicht machen was sie sollen.

Die „reiche Welt“ wie die Emirate und auch einige asiatischen Länder brauchen Billiglohn Arbeiter. Es gibt ja genug davon in der Welt. Warum dann aber müssen die Nepalesen ihren Flug selbst bezahlen, wenn sie schon für einen Hungerlohn für Milliadäre arbeiten? Als erstes werden den Nepalesen, bei Ankunft ihre Pässe abgenommen. Eine Flucht, selbst wenn man das nötige Kleingeld für den Flug hätte, ist somit nicht mehr möglich. Vielen wird versprochen in den Emiraten arbeiten zu können, aber gelandet in Dubai, geht es sofort weiter in den Irak oder Afghanistan. Dank der unsichern Lage dort, sind auch die meisten  Nepalesen nicht so wild darauf für ihre Arbeitgeber dort, ihr Leben zu riskieren. Zum Beispiel  Nepalis waren einmal als Billiglohnarbeiter für eine libanesische Firma ins Land gebracht worden und mussten sich ohne die üblichen Sicherheitsvorkehrungen für Ausländer im Land bewegen. Obwohl Nepal offiziell ein Arbeitsverbot für seine Bürger im Irak verhängt hat, waren nach Schätzungen von BBC zu diesem Zeitpunkt mehrere tausend Menschen dort als Köche, Fahrer und Putzkräfte beschäftigt.

Ich selbst kenne einen Nepalesen, der dachte zum arbeiten nach Dubai zu kommen, gestrandet war er im Irak um für die US Army zu kochen und putzen. Der verhältnissmässig hohe Lohn hielt ihn davon ab sich zu wehren.

Ein weiteres Beispiel und ein Bericht eines Betroffenen ist hier zu lesen……………..

Noch ein Beispiel, wie Jobagenturen „arbeiten“ zu lesen hier.

Auch in mero Shrimans Familie gibt es einen der in Malaysia arbeitet. Er hat es besser getroffen. Nachdem die Familie auch ein paar Scheinchen „herüber gereicht“ hatte, bekam er einen ordentlichen Arbeitsvertrag für einen Job in einem Hotel in Malaysia, bei guter Bezahlung und normalen Arbeitsbedingungen. Soweit man das sagen kann.

Nach Abzug aller Kosten bleiben ihm 400$, die er regelmäßig nach Nepal sendet um die Familie zu unterstützen.
Nach 3 Jahren kam er das erste mal nach Hause, nach 3 Jahren sah er das erste mal seine kleine Tochter wieder, die er als Kleinkind verlassen musste.

Aber mit dem Geld kann er seiner Tochter ermöglichen eine Privatschule zu besuchen. Kinder die in Privatschulen lernen haben später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt auf einen guten Job, egal auf welchem Arbeitsmarkt.

400$ sind für uns Westler nicht so viel, wenn man aber bedenkt das ein Lehrer in einer staatlichen Schule in Nepal 5o€ verdient, ist das wiederum sehr viel.

Es gibt eine Programm mit nepalsischen und koreanischen Behörden, Nepalesen eine Arbeit in Korea zu beschaffen. Auch in Korea scheinen Billigarbeiter in der eigenen Befölgerung  Mangelware zu sein.
Wie es auch sei, die Arbeitsbedingungen sollen ordentlich sein und man bekommt einen anständigen Vertrag auch mit sozialen Leistungen in Korea.
Die Plätze sind selbstverständlich sehr begehrt.

So weiss ich aus eigener, sehr sicheren Quelle, dass Nepalesen 3000€ bezahlen um erst einmal in das Programm zu kommen. Wer da alles die Hand aufhält und reich dabei wird, möchte ich gar nicht wissen.

Wenn ich nach Nepal fliuege muss ich immer einen Stop in einen der arabischen Länder einlegen.
Dieb Flieger die dann von Abu Dhabi, Dubai, Doha, Bahrain oder dem Oman nach Kathmandu fliegen sind zu 80% gefüllt mit Arbeitern aus Nepal. Dabei komme ich ab und an mal ins Gespräch. Die meisten fliegen  nach vielen Jahren Arbeit das erste mal heim, viele von ihnen können weder lesen noch schreiben. Allerdings sind alle glücklich damit ihren Familien zu helfen.

Teils gibt es Nepalis, die schon so lange dort sind, dass sie es soweit gebracht haben sich Häuser bauen zu können. Es gibt zum Glück auch seriöse Agenturen.

Ansprüche steigen, dass ist in Nepal genauso wie bei uns, somit haben sich viele Familien damit arrangiert, dass ein Teil der Familie nur zu Besuch nach Hause kommt. Nicht wenige Ehen sollen dabei schon zu Bruch gegangen sein.

Was ich aber bei unseren Gesprächen heraus höre ist, dass alle froh sind den Kindern eine bessere Schulbildung zu ermöglichen und somit deren Zukunft hoffnungsvoller gestalten zu können.
Was ich aber auch sehe, sind die traurigen Augen, teils auch Tränen wenn der Flieger wieder Richtung Westen geht.
Dabei muss man sagen Asiaten zeigen selten Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit, wenn ich genau überlege eigentlich nie.

Warum dann machen sie es? Warum ein teilweise ungewisses Leben im Ausland, warum Heimweh, warum auch teilweise Leben auf der Strassen, warum manchmal spürbare Unmenschlichkeit……warum, warum?

Das versuche ich morgen zu erzählen, sonst wird der Post zu lang.

4 Antworten zu „Traurige Tatsachen….moderne Sklaverei”.

  1. die sklaverei ist abgeschafft – es lebe die moderne sklaverei…. sieh dir die „boote“ an, die aus afrika kommen und wenn sie glück haben in lampedusa ankommen, und europa macht die schotten dicht. die grenze mexico – usa, wieviele mexikaner werden dort erschossen?! ohne die illegalen arbeiter aus mexico ginge es den amerikanern noch schlechter… die drogenmafia auf der ganzen welt verdirbt oder tötet die jugend. weniger kraß in DE die billiglohnarbeiter und leute, die auf mehrere jobs angewisen sind, um ihre familie ernähren zu können… ich glaube die liste kann unendlich fortgesetzt werden, so lange, bis sich fähige politiker für die armen einsetzen und nicht an ihren eigenen geldbeutel denken.
    liebe grüße

    1. Über die Illegalen Arbeiter aus Mexico, die in den USA arbeiten, sah ich einmal eine Reportage. Und wenn Du mich fragst, sollten die Amis mal überlegen. das scheint aber nicht deren Stärke zu sein. Ich war einige male in den USA und hatte mitbekommen wie Latinos, Schwarzafrikaner und andere behandelt werden…..

      Den Gedanken das Politiker irgendwann einmal an arme menschen denken, den vergiss mal ganz schnell. Da habe ich keinerlei Hoffnung. es liegt wohl in der menschlichen Natur der Gier zu fröhnen.
      Gerade in meiner Gegend gibt es mehr und mehr Billiglohnarbeiter, die jeden Tag über 8 Stunden arbeiten und am Rande des sozialen Satzes leben, oder gar noch auf’s Amt gehen müssen. So etwas kann in einem „Sozialstaat “ nicht sein. Ja Deutschland ist sozial und keiner muss hungern oder muss, wenn er nicht möchte auf der Strasse schlafen. Viele nutzen das aus und lassen es sich auf Kosten der Gesellschaft gut gehen. Aber sehr sehr viele, gerade in meiner Region arbeiten für Löhne, für die andere morgens nicht aufstehen wollen/würden. Das stinkt zum Himmel…….
      Das sollte Thema bei Politikern sein. Aber wieviele Politiker sitzen denn in Aufsichtsräten großer Firmen?

      Ach manchmal könnte ich…..
      LG

  2. Wieso versuchen sie nicht, in Indien zu arbeiten? All unser Security-Personal in unserem und den umliegenden Haeusern incl. Koechen kommen aus Nepal. Ich mag sie sehr, da sie sehr, sehr zuverlaessig sind, ueberhaupt nicht schlampig arbeiten und wirklich arbeiten wollen (da steckt man ihnen dann gerne mal einen Schein mehr in die Tasche bei indischen Festen). Sicherlich koennen sie mit solchen Jobs nicht sooviel Geld verdienen wie im Ausland, ist aber meines Erachtens wesentlich sicherer und angenehmer.

    LG
    Kerstin

    1. ich kann es Dir nicht sagen, warum nicht alle nach Indien kommen. Vor einigen Jahren noch, war Indien erster Anlaufpunkt.
      Doch ich denke, auch der Wunsch einmal eine „andere Welt“ kennen zulernen wird Vater des Gedankens sein. Es soll auch nicht mehr so einfach sein in Indien gut bezahlte Arbeit zu bekommen.
      Weisst Du viele Nepalesen haben ein gespaltenes Verhältniss zu Indien und deren Bewohner. Warum auch immer.
      (Dabei fällt mir ein ich muss einmal ein Post darüber schreiben. Hoffentlich kündigst Du mir danach nicht die Blogfreundschaft.)
      Ich komme ja bald nach Nepal (16 Tage noch……..juhu), dann werde ich mich mal eingehenst darüber informieren, denn es interessiert mich auch.
      Schön das „Eure“ Nepalis so zuverlässig sind, nicht anders habe ich es erlebet. Ist schon ein netter Menschenschlag.
      Die, die ich kenne sind auch sehr strebsam und wollen unbedingt arbeiten, dabei ist ihnen auch egal womit sie ihr Geld verdienen ( natürlich nur legale Arbeit). Teils vergleiche ich dies mit einigen meiner Mitbürger hier und ich sag Dir……..Hut ab.
      LG und steck auch weiterhin mal ein Scheinchen Eurer Security zu, sie freuen sich und könnens gebrauchen…..
      LG Basundhara

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