Endlich habe ich die Zeit gefunden von unserem Trip zu The Top of The World weiter zu schreiben. Doch erst mal……es ist Oktober und ich sitze am Abend kurzärmlig auf dem Balkon!!!!!!!! Das kann nicht sein….Boa ehh.
Noch was in eigener sache: Antje aus Argentinien, wenn Du meinen neuen Post liest, was ich hoffe, muss ich das gleich zum Zwecke des Meckerns nehmen. Ich kann seit gestern keine Kommentare senden auf Deinem Blog. Ich schreib die schönsten Kommentare, klicke auf senden und alles ist wie von Zauberhand verschwunden! Was ist da los?
Nach Teil 1, Teil 2 und Teil 3………hoffe ich heute mit mienem Geschreibsel zum Ende zu kommen.
Von Thengboche geht es unweigerlich weiter in große Höhen. Erst werden die 4000 Meter angepeilt. Von da an leidete ich an Kurzatmigkeit und denke im Stillen……hättest Du doch etwas mehr trainiert! Mero Shriman, aber versichert mir, alle seine Gäste bekommen ab hier Probleme. Ob ich das glauben konnte? Unser Ziel heute ist Pheriche, ein kleines Dorf auf 4200 Metern.
Auf dem Weg dahin strahlt im schönsten Sonnenschein die Ama Dablam. Unterwegs machen wir Lunch und mero Shriman verdonnert mich zur Knoblauchsuppe dem Allerheilmittel der Nepalesen gegen Höhenkrankheit. Nun gut ich erfülle ihm den Wunsch und würge die Suppe herunter. Zur Belohnung bekomme ich noch ein Dal Baaht, was wir alle mit den Händen essen. Ganz so wie alle Nepalesen hier, wenn sie unter sich sind. Dabei fällt mehr Reis in meinen Schoß als in meinen Mund.
Dabei hatte ich auch so manch einen stillen Beobachter. Ich glaub mal selbst der Kleine bekommt das besser hin als ich.
Mero Shriman drängelt schon wieder. Vor Einbruch der Dunkelheit müssen wir in Pheriche sein. Aber nicht das Ihr denkt, wenn wir in dem Guesthouse dort ankommen, ich kann mich lang machen. Nööööö mero Shriman jagt mich noch mal 200 Meter in die Höhe um dort ein paar Minuten herum zu lungern, die Aussicht zu geniessen und sich für die Nacht zu akklimatisieren. Das ist ab dann mein tägliches Abendprogramm.
Pheriche Village
Am Abend zieht sich alles zu und die Wolken verhüllen die Ama Dablam
Rückblick von Pheriche aus
Die Landschaft um uns herum wird karger, kaum noch Grünes zu sehen. Der trockene, kalte Wind macht aus meinem Gesicht ein obskures Gebilde. Alles ist trocken, es spannt und juckt, aufgerissene Lippen und knallrote Wangen. Zum Glück gibt es hier nirgendwo Spiegel.
Doch konnte ich mich dem Zauber der Bergwelt nicht entziehen. Nach jedem Schritt eröffnet sich eine neue Perspektive. Meine Akkus der Kamera, welche ich Nachts mit in den Schlafsack nehme, halten was der Hersteller verspricht und so kann ich los legen……..ein Hoch auf die Digitalfotografie.
Nach einer eiskalten Nacht, bekommen wir am Morgen eine kleine Schüssel heisses Wasser gereicht. (Das ist der Vorteil wenn man privat reist, solche kleine „Geschenke“ bekommen die normalen Touristen nicht, oder nur gegen viel Geld). Ich bin dann mal kurz schadenfroh….
An einer Mauer im Freien ( 4 Grad) waschen oder benetzen wir unsere Gesichter und putzen mit warmen Wasser die Zähne. Brrrrr. Mein Gesicht feuert und keine Sonnencreme der welt konnte etwas dagegen tun.
An diesem Tag geht es nach Lobuche und wie man sich denken kann wieder höher, auf 4930 Metern. Am Morgen war mir leicht übel. Ein Zeichen der Höhe? Sicher ja, doch ich würge mir etwas zu essen rein, danach geht es und wir entscheiden uns weiter zu gehen. In der Zwischenzeit gab mir mero Shriman ein Schokoriegel. Ohh der Gute, hatt den doch die ganze Zeit versteckt gehabt, da er meinen ungmeinen Appetit auf Schokolade in jeder Situation kennt. Doch er meinte ich hätte ihn mir verdient. Man nach dem Schokiriegel konnte ich Bäume raus reißen, nur das es hier keine gab.
Unterwegs gehen wir an einem „Friedhof“ für verunglückte Bergsteiger vorbei. Die meisten Toten am Berg werden nie geborgen, es ist zu gefährlich, denn ab der Todeszone (8000 Meter) kämpft jeder für sich selbst. Zum Andenken werden aber hier diese kleinen Berge aus Manisteinen gebaut.
Zwei Stunden gehen wir immer gerade aus durch ein Tal, schön entspannt. Die Sonne lacht. Das Leben ist schön. Dann geht es aber wieder aufwärts. Ganz schön beschwerlich und für den Blick ringsherum habe ich vorerst kein Nerv. In Dukla wollen wir Mittag essen das zieht, Essen zieht immer. Der Wind nimmt wieder zu, ohne Mütze geht da gar nichts. Unterwegs treffen wir viele Träger, die Lebensmittel, Getränke und alles mögliche nach oben schleppen. Spielerisch gehen sie an mir vorbei, pfeifen noch ein Liedchen vor sich hin, währenddessen ich keuche und keuche.
In Dukla, wo wir Rast machten hieß es erst einmal verschnaufen, futtern, ein wenig relaxen. Auf einmal, wir standen auf, ich hektisch hektisch wie immer wurde mir übelst schwindlig. Puhhhhhh das kreiselte in meinem Kopf. Wie ein nasser Sack plumpste ich wieder in den Stuhl. Mero Shriman sagt es ist normal. Naja normal finde ich es nicht.
Ich merke aber das selbst die nepalesischen Guides die hier rumschwirren Probleme mit der Höhe haben. Bloß nicht zugeben…….steht in ihren Augen, kratzt wohl an deren Ehre? Naja, es ging dann wieder, nachdem ich mir noch mal eine Flasche Wasser zu Gemüte geführt habe und wir gingen weiter.
Das war echt eine abenteuerliche Brücke
Ich als kleines Ampelmännchen im Himalaya. Hinter mir der Khumbu Gletscher
Wir laufen und laufen hoch zum Pass. Oben angekommen, pfeift es dermaßen…..also alle Klamotten wie nur geht überwerfen.
 Ich lege ein Stein mehr auf eins der Grabmäler die am Pass auch stehen und mach mir so meine Gedanken, was Menschen bewegt auf hohe Berge zu steigen und ihr Leben zu riskieren? Dann gehen wir weiter und hinter dem Pass, eröffnet sich ein Berg Panorama da wusste ich auf einmal was Leute inspiriert auf Berge zu steigen. Einfach nur…………schön schöner, am schönsten!!!!!!!!!!!!!!!!!
Panorama hin, Panorama her wir müssen weiter. Mein Kopf, mittlerweile fast am platzen, hat mich so weit gebracht das ich mich einfach nur noch quäle. Mero Shriman geht es auch nicht so gut, aber als waschechter Nepalese würde er das nie zugeben.
Trotzdem er peitscht mich weiter, hier sitzen bleiben kann ich nicht, also muss ich mich noch eine Stunde quälen, aber die Aussicht auf Wärme, einen heißen Masala und ein Bett, egal wo bringt mich weiter. Meine Nase, meine Lippen, alles ist aufgesprungen und schmerzt. Meine Hände sind angeschwollen, ich bekomme nicht mehr meine Handschuhe ausgezogen. Und das war noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange, morgen sollte es wieder hochgehen.
Im Vorfeld habe ich mich informiert über dieses Gebiet, auch über die Höhenkrankheit. Ich spreche zu mero Shriman  über meine Bedenken.  Er beruhigt mich, es ist normal für diese Höhe, sobald ich etwas ruhen kann wird es mir besser gehen. Falls nicht werden wir auf alle Fälle einen Tag in Lobuche bleiben, oder wieder etwas runter gehen. Ich vertraue  ihm blindlings, lang genug kenne ich ihn. Er ist verantwortungsbewusst und hatte auch einen Lehrgang über die Höhenkrankheit belegt.
Aber, jede Qual hat einmal ein Ende und wir erreichen Lobuche. Hier gibt es nur Lodgen, nichts anderes, leider nicht so viele und es ist rappel voll. Egal egal egal ich habe noch ein freies Bett bekommen. Als erstes Tee im Dinner Room, Beine lang und eine Knoblauch Suppe. Immer noch gewöhnungsbedürftig. Was ich nicht gedacht hätte, nach einer halben Stunde geht es mir besser.
Nur noch müde lasse ich mich fallen, um wieder hoch geholt zu werden. Akklimatisation! Noch mal hoch……menno!
Lobuche…….
Jetzt ist es aber doch spät geworden und ich schreib ein andermal weiter!
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